Nicht Michael Jordan und auch nicht LeBron James. Der beste Basketballspieler aller Zeiten hätte Pete Maravich werden sollen. Aber er wurde es nicht, dafür war Pistol Pete ein Visionär, der für seine spektakuläre Spielweise von seinen Fans geliebt und von seinen Trainern gehasst wurde. Hätte er zu unserer Zeit gespielt, wäre Maravich regelmäßig Trending Topic und Inspiration unzähliger YouTube-Compilations.
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Pete war eine Mischung aus Stephen Curry und J.R. Smith, doch er war zur falschen Zeit aktiv. Denn sein spezielles Talent—gepaart mit seiner Alkoholsucht—machte ihn zu einem missverstandenen Spieler. Letzteres kann aber auch damit zu tun gehabt haben, dass er an Ufos glaubte und Außerirdischen Nachrichten schrieb. Doch die konnten ihn leider auch nicht davor retten, mit nur 40 Jahren einem Herzinfarkt zu erliegen. Doch eins nach dem anderen.
Im Namen des Vaters
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Wenn sich seine Teamkollegen mit drei Bier zufriedengaben, stellte er sich acht rein und wurde aggressiv. Doch auf dem Platz brillierte er weiter, wie er wollte. Weswegen man ihn gewähren ließ.
Pistol
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Der nicht perfekte Perfektionist
Auch wenn seine individuellen Werte weiterhin erste Sahne waren (1977 war er der beste Scorer der Liga), konnte er auf Mannschaftsebene nie etwas gewinnen, ja meistens nicht mal die Playoffs erreichen. Diese dauerhafte Enttäuschung spülte er dauerhaft mit Alkohol herunter. Manche Teamkollegen nannten ihn einen „Schwamm" und berichteten, dass es seltener vorkam, wenn er vor einem Spiel nicht Alkohol trank.
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Nach vier Spielzeiten in Atlanta holten ihn die New Orleans Jazz als Star ihrer neuen Mannschaft. „Irgendetwas in meinem Inneren sagte mir, dass ich mich noch weiter steigern und das, was ich in der Vergangenheit erreicht hatte, noch überbieten müsste. Ich dachte mir, ich würde nur dann weiter vom Publikum akzeptiert werden, wenn ich auch in Zukunft 68 Punkte pro Spiel abliefern würde", schrieb er in seiner Autobiographie.Er bezog sich damit auf seine legendäre Nacht im Madison Square Garden, am 25. Februar 1977. Pistol kam damals im Tempel der New York Knicks auf sagenhafte 68 Punkte, eine Leistung, die in der Zeit nur Superstars wie Wilt Chamberlain und Elgin Baylor fertiggebracht hätten. Natürlich war seine Aussage ironisch gemeint, gleichzeitig zeigte sie auch, dass seine großer Leidenschaft, der Basketball, bei ihm tatsächlich echtes Leiden schuf. Und er wusste, dass ihm nur noch wenige Jahre in der NBA blieben, um endlich seine individuelle Klasse in einen Mannschaftstitel umzumünzen.Der Moment, in dem er endgültig um den Verstand gebracht wurde, war seine Zeit bei den Boston Celtics. Nie war er einem Meisterschaftsring näher und sollte doch wieder mit leeren Händen dastehen. 1980 trat der fünfmalige Allstar dann aufgrund anhaltender Knieprobleme zurück. Nur ein Jahr später, als Maravich schon auf der Couch saß, holten sich Larry Bird und seine Celtics den Titel.Um seinen Schmerz zu vergessen, war Pete jedes Mittel recht. Am häufigsten stürzte er sich in den Alkohol, doch zwischenzeitlich gab er sich auch extremen Diäten hin (so nahm er 25 Tage am Stück nichts anderes als Fruchtsäfte zu sich) und suchte im Christentum und der Ufologie nach Antworten. Und in einem Moment besonders großer Verzweiflung schrieb er auf sein Dach eine Botschaft an Außerirdische: TAKE ME.Obwohl ihm auch seine Frau und seine zwei Kinder eine irdische Stütze waren, konnte Pete einen anderen, noch tieferen Schmerz nie überwinden: den Selbstmord seiner Mutter Helen. Die hatte sich 1974, nach schweren Depressionen und Alkoholsucht, das Leben genommen. Nach seinem Rücktritt vom Profisport fantasierte Maravich nicht nur einmal über die Möglichkeit, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Nachts machte er kein Auge zu und als er dann aus seinem durchgeschwitzten Bett stieg, war er besessen von dem Gedanken, seinen Porsche mit 200 km/h gegen eine Wand im Stadtzentrum zu setzen.
Suff, Suff, Religion und Ufos
Ohne den Basketball fehlte es Pete schon bald an Motiven weiterzuleben. Sein Gesicht verdüsterte sich und aus dem eitlen Mann mit Rocker-Allüren wurde eine abgemagerte Figur, die seine Umgebung nur noch mit leerem Blick anschaute. Als dann noch sein Vater an Krebs erkrankte, verlor Pete auch den letzten Funken Lebenslust.Als er über dem leblosen Körper seines Vaters hing, flüsterte er Press laut seiner Ehefrau Jackie folgende Worte zu: „Wir sehen uns bald wieder". Und sollte damit tatsächlich Recht behalten. Denn obwohl er mit dem Saufen aufhörte, hörte sein Herz nur neun Monate später auf zu schlagen.