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Gästekartenverbot: Magdeburger wollen Hansa-Fans Tickets abgeben

Der FC Magdeburg und die Polizei wollen wegen „Sicherheitsbedenken" im Spiel gegen Rostock keine Auswärtskarten verkaufen. In solchen Fällen wollen die FCM-Anhänger auch künftig Tickets an andere Fanszenen verteilen.

Die Fans von Hansa Rostock dürfen im Traditionsduell beim FC Magdeburg am 5. März wohl nicht ins Stadion. Trotz des Anrechts von zehn Prozent des Kartenkontingents für die Auswärtsfans hat der FCM wohl einen Ausschluss der Gästefans beim DFB beantragt. Darauf verständigten sich Verein, Polizei und die Stadt—dies bestätigte zumindest ein Polizeisprecher dem MDR.

Der FC Magdeburg hingegen widerspricht (noch) dieser Behauptung und betont, dass es sich um lediglich um eine Empfehlung der Polizei handele und noch nichts entschieden sei. Hansa Rostock verkündete auf Facebook, dass sie von diesem „Gerücht" noch gar nichts wüssten, aber man sich im Zweifelsfall „wehren" wolle. Grund für diesen Schritt seien „Sicherheitsbedenken und Gefahrenprognosen", nachdem es im Hinspiel schon zu Schlägereien vor dem Stadion kam und während des Spiels Feuerwerkskörper in den Magdeburger Auswärtsblock flogen. Während sich die Verein noch zieren, die Pläne für das Gästefan-Verbot zu veröffentlichen, laufen die Fanszenen beider Mannschaften schon Sturm.

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Der „Block U-FC Magdeburg" erklärte auf seiner Website, dass sie für das Spiel „keinen Gästeausschluss und ebenso wenig ein deutlich reduziertes Gästekontingent akzeptieren werden". Ihren Verein fordern sie auf, „Stellung und Position für Fußballspiele mit Gästefans zu beziehen". Trotz der durchaus großen Rivalität der beiden Fanszenen aus Rostock und Magdeburg zeigt sich der Block U schon vor der eigentlichen offiziellen Verkündigung seines Vereins, die am heutigen Nachmittag erwartet wird, solidarisch: „In jedem Falle werden wir alles daran setzen über unser Netzwerk eine adäquate Anzahl an Karten für die Heimbereiche des Heinz-Krügel-Stadion zu organisieren, um diese anschließend dem F.C. Hansa Rostock zur Verfügung zu stellen." Falls es zu weiteren Gästefansverboten kommen sollte, wollen sich die FCM-Fans zukünftig „auf diese Vorgehensweise einstellen".

Die Rostocker Fans finden ähnlich harsche Töne. „Das Zurückhalten von Gästekarten (gemäß DFB Statuten) stellt aus unserer Sicht u.a. auch eine klare Wettbewerbsverzerrung dar", erklärte die „Fanszene Rostock e.V." auf ihrer Website. Die Fans sind vor allem wegen eines schon mit Polizei und Bahn lange geplanten Sonderzugs sauer auf die kurzfristige Absage. Die Reise wollen die Rostocker trotzdem machen: „Als Konsequenz auf diese wahnwitzige Entscheidung, werden wir am 05.03.2016 eine Demonstration in Magdeburg anmelden und abhalten."

Schon vor einigen Jahren organisierten die Hansa-Fans beim Gästekartenverbot für das Spiel gegen St.Pauli eine Demo und kamen mit 2.000 Fans nach Hamburg. Stadt Magdeburg und Polizei erwartet also trotzdem Arbeit, nur diesmal mit wesentlich verärgerteren Fans…

Update: Der FCM teilte auf seiner Homepage mit, dass den Gästen aus Rostock nun 700 Karten zur Verfügung stehen. Die Vergabe der Tickets erfolgt personalisiert. Dieses Kontingent sei das Ergebnis der Einstufung der Partie als Hochsicherheitsspiel und „noch unvollendeten baulichen Sicherheitsvorkehrungen in der MDCC-Arena". Fans beider Mannschaften kritisierten diesen Schritt.