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Der Nazi-Verein Ostelbien soll ausgeschlossen werden

Schon komisch, dass es erst Medienschelten und Boykotte braucht, bis sich ein Verband dazu genötigt sieht, gegen Neonazis vorzugehen.

Was so ein mediales Lauffeuer alles anrichten kann.

Zunächst berichteten regionale Zeitungen, dann die TAZ und schließlich alle Medien über den Nazi-Verein aus Sachsen-Anhalt. Der FC Ostelbien Dornburg war in die Schlagzeilen geraten, weil die Spieler immer wieder Gegenspieler bedroht, geschlagen oder rassistisch beleidigt hatten. Der Verfassungsschutz stufte 15 der 18 Spieler als Rechtsextremisten ein.

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Zwar wollte der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) den Verein 2011 gar nicht erst zulassen, doch der Klub klagte sich erfolgreich ein. In den letzten Jahren ließ man das Auftreten der Mannschaft mehr oder minder gewähren. Bis vor gut einer Woche, als 59 von 65 Schiedsrichter bekannt gaben, dass sie die Spiele von Ostelbien boykottieren würden. Daraufhin sagte Innenstaatssekretär Ulf Gundlach (CDU), dass „man in den Verbänden das Problem jetzt ernsthaft sieht".

59 Schiedsrichter streiken gegen Nazi-Verein

Der beantragt jetzt beim Landessportbund den Ausschluss des Vereins aufgrund grober Verstöße gegen die Satzung des Verbands. Unter anderem sei der Verein nicht gegen Gewalttätigkeiten vorgegangen, die aus Reihen seiner Spieler ausgeübt worden seien.

Schon komisch, dass es erst Medienschelten und Boykotte braucht, bis sich ein Verband dazu genötigt sieht, gegen Neonazis vorzugehen.

Jedenfalls hatte ein anonymer Sprecher des Vereins verlauten lassen, dass ein mögliches Ausschlussverfahren "ungerechtfertigt und unangemessen" und fügte zu: "In einem solchen Fall werden wir die uns zustehenden Rechtsmittel einlegen."