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Größenwahn for the win: Die teuersten No-Names des Sommers

In der Transferperiode haben sich die Vereine gegenseitig mit ihrem Geld zugeschissen. Wir haben einige der unnötigsten und größenwahnsinnigsten Transfers herausgesucht.
Foto: twitter.com/bg32_sports

Die Sommer-Transferperiode geht zu Ende und es gibt nichts, was es nicht gibt. Hört sich nach einer losen Phrase an, doch sobald sich mehr als zwei Dutzend Klubs auf dem Transfermarkt wie 18-jährige Gras-Dealer an einem Samstagabend in einem Berliner Kasino benehmen und drei Dutzend weitere Vereine wie kauffreudige Rentner im Wärmedecken-Jagdmodus auf einer Kaffeefahrt, dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie viel Geld sinnlos herausgeballert wurde. Kurzum: Die Vereine haben sich gegenseitig mit ihrem Geld zugeschissen. Wir haben uns mal die Transfers angeschaut, wo definitiv nicht auf den Geldbeutel und das Preis-Leistungs-Verhältnis geschaut wurde:

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Thiago Neves für 11 Millionen Euro zu Al-Jazira Abu Dhabi

Thiago Neves, ja den gibt es auch noch. Einst für neun Millionen Euro vom HSV gekauft, dann nach ein paar Monaten und nur sechs Bundesliga-Spielen wieder weg, war er das Sinnbild für einen Transfer-Flop. Bei keiner seiner Karriere-Stationen blieb er länger als ein Jahr—außer bei Al-Hilal Riad aus Saudi Arabien. Die haben den Hamburgern den Fehleinkauf sogar noch für unnötig- übertriebene sieben Millionen Euro abgekauft. Zwei Stationen später und wieder bei Hilal zahlt diesmal Al-Jazira Abu Dhabi sogar 11 Millionen Euro für den mittlerweile 30-jährigen Offensivspieler mit dem Marktwert von vier Millionen Euro. Dort trifft er auf den Ex-Schalker Farfan, der nur sieben Millionen kostete. So viele Zahlen, alle viel zu hoch angesetzt. Wir verstehen gar nichts mehr.

Andre Gray für 12.4 Millionen Euro zu Burnley

Du denkst du hast alles gesehen? Nein. Guck dir die Transfers der zweiten englischen Liga an und bitte danach jemanden dir den Mund wieder zu schließen. Der FC Burnley hat Stürmer Andre Gray für die Rekord-Ablöse von rund 12,4 Millionen Euro vom Liga-Konkurrenten FC Brentford verpflichtet. Ja du hast richtig gehört: ZWÖLF KOMMA VIER MILLIONEN EURO! Gray ist übrigens 24 Jahre alt, spielte in der Saison 2013/2014 noch in der fünften englischen Liga und hatte einen Marktwert von 25.000 Euro. Sein jetziger Markwert liegt bei 1 Millionen Euro, doch auf dem bekannten Portal transfermarkt.de gibt es nicht mal ein Foto von ihm. Und es gibt dort von jedem pummeligen Viertliga-Spieler ein Foto. Immerhin schoss Gray in den ersten beiden Ligaspielen schon zwei Tore. Seitdem stand er jedoch nicht mehr im Kader. Den Verantwortlichen ist entweder aufgefallen, dass sie totale Scheiße gebaut haben oder sie haben deinen Mitspieler aus der Kreisklasse gekauft. Für 8 Millionen Euro. Handgeld, versteht sich.

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Ivan Cavaleiro für 15 Millionen Euro zu AS Monaco

Mit einem überschaubaren Marktwert von 3,5 Millionen Euro wechselt der 21-Jährige Cavaleiro für 15 Millionen Euro von Benfica Lissabon zum AS Monaco. Im letzten Jahr war der portugiesische U21-Nationalspieler übrigens an Deportivo La Coruna ausgeliehen und spielte in 33 Spielen. Dass ihm nur drei Tore und drei Vorlagen gelangen, ist in Frankreich niemandem aufgefallen. Sechs Scorerpunkte? Selbst Moritz Stoppelkamp schaffte das im letzten Jahr für Paderborn und warum kauft den keiner für 15 Millionen? Immerhin ist Cavaleiro erst 21 Jahre alt und kann sich noch entwickeln.

Jelle Vossen für 2 Millionen Euro zu Burnley

Wer viel Geld hat, der kann auch viel davon verbrennen. Das ist wohl das momentane Motto beim FC Burnley, wo die Kohle besonders locker zu sitzen scheint. Jelle Vossen wurde für 3,5 Millionen Euro vom belgischen Erstligisten KRC Genk Anfang Juli gekauft, nur um ihn Ende August wieder für nur 2 Millionen Euro zurück in sein Heimatland Belgien zum FC Brügge zu verkaufen. Ergebnis: Zwei unnötige Umzüge und eine anderthalbmonatiger Urlaub für Vossen in England und 1,5 Millionen Euro Minus auf dem Konto vom FC Burnley.

Jürgen Damm für 8,8 Millionen Euro zu den Tigres UANL

Gareth Bale gilt als schnellster Fußballer der Welt (36,9 km/h). Direkt dahinter kommt mit 35,23 Kilometern pro Stunde Jürgen Damm. Jürgen was? Jürgen Damm. Nein, er kommt nicht aus Castrop-Rauxel, sondern aus Tuxpan in Mexiko und hat nur deutsche Wurzeln. Er wurde weltweit bekannt, nachdem diverse Medien eine Liste der schnellsten zehn Fußballspieler veröffentlichten. Jetzt ist er teuerster Spieler seines Landes. Rund 8,8 Millionen Euro Ablöse zahlten die Tigres UANL aus Monterrey Anfang Juni an seinen vorherigen Verein CF Pachuca. Mehr gab in Mexiko bislang kein Verein für einen einheimischen Spieler aus. Dabei durfte Damm, Marktwert von nur 1,2 Mio. Euro, erst mit 17 Jahren in einen Fußballverein eintreten. Vielleicht kommt da noch was, oder aber er bleibt nur der zweitschnellste Spieler der Welt, für den deswegen so viel Geld ausgegeben wurde.

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Asamoah Gyan für 12 Millionen Euro zu Shanghai SIPG

Asamoah Gyan ist zwar kein Unbekannter, aber den Sprung an die internationale Spitze des Profifußballs hat er nie geschafft. Immer wieder hat man sich viel von ihm versprochen, doch zurückgegeben hat er aus seiner glorreichen Zeit bei Stade Rennes und Udinese Calcio ziemlich wenig. Vielmehr fiel der Nationalspieler Ghanas durch seinen teuren Lebensstil, fette Partys und hässliche Frisuren auf. Die große Bühne des Fußballs verließ er schon 2012, als er vom AFC Sunderland, der damals noch 16 Millionen Euro für ihn zahlte, zu Al-Ain FC in die Vereinte Arabische Emirate wechselte. Doch in China will man ja jetzt auch Profifußball spielen und so wechselte der 29-Jährige, Marktwert 4,50 Mio. Euro, für die übertriebene Summe von 12 Millionen Euro zu Shanghai SIPG. Dafür hätten sie auch Max Kruse kaufen können, der hat auch ein hässliches Auto.

Ahmed Akash für 2,9 Millionen Euro zu Al-Nasr Riad

Ahmed Akash ist 25 Jahre alt und fällt somit nicht mehr unter die Kategorie: „Den kauf ich mal trotz niedrigem Marktwert und weniger Spiele für viel Geld, damit er sich entwickelt!" Trotzdem gab Al-Nasr Riad für den Abwehrspieler aus Saudi Arabien, der nur 250.000 Euro wert ist, 2,9 Millionen Euro aus. Zum Vergleich: David Vrzogic, ebenfalls Verteidiger mit einem Marktwert von 250.000 Euro, hätte man ablösefrei bekommen können. Alemannia Aachen war aber schneller.