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derby trójmiasta

Seelenruhige polnische Fans bewerfen sich mit Pyro

Vor dem Derby Trójmiasta warfen die Gäste von Lechia Gdańsk Benaglos auf den anliegenden Heimblock der Arka-Gdynia-Fans, wo Familien standen. Die Reaktion: Sie warfen die Fackeln entspannt zurück.

Das über 50-jährige Derby Trójmiasta ist eines der hitzigsten Duelle im polnischen Fußball. Beim gestrigen Spiel brachten vor allem die Fans von Arka Gdynia und Lechia Gdańsk auf den Rängen Hitze ins Stadion Miejski von Gdynia. Noch vor Anpfiff brannte im Heimblock der Arka-Fans eine Fahne von Lechia, die Auswärtsfans des polnischen Tabellenführers der Ekstraklasa reagierten darauf ebenfalls mit Feuer: Laut polnischen Medienberichten fingen sie an Pyrotechnik aus dem Gästebereich in den anliegenden Heimsektor zu werfen. Von dort aus wurden die brennenden Bengalos zurückgeworfen. Das Hin und Her führte zu einer gefährlichen Pyro-Schlacht mit den zwischen 1600 und 2500 Grad Celsius heißen Fackeln.

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Das Video zeigt die wohl falscheste Nutzung von Pyrotechnik per Definition: Nicht nur, weil auf der Heimtribüne Kinder und Familien beworfen werden, sondern auch, weil diese dem Treiben seelenruhig zusehen und die Fackeln zurück werfen. Polnische Medien meldeten jedoch keine Informationen von verletzten Fans. Die Auseinandersetzungen sind wohl daher so groß gewesen, weil das gestrige Derby das erste Aufeinandertreffen seit über fünf Jahren ist.

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Die Rivalität im Derby Trójmiasta hat sich erst in den letzten Jahren so richtig entwickelt. Die Trójmiasto (die Dreistadt oder auch Tricity) ist eine zusammengewachsene städtische Fläche aus den drei Zentren Gdańsk (Danzig), Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot). Obwohl im Jahr 1964 bereits zum ersten Mal zur Begegnung zwischen Arka Gdynia und Lechia Gdańskgekommen ist, fand dieses Derby lange Zeit gar nicht statt. Erst im Oktober 2008 kam es zum überhaupt ersten Punktspiel in der polnischen Ekstraklasa. Wie groß das Derby seither ist, bewies auch ein neuer Rekord: Mit über 14.000 Zuschauer wurde der Zuschauerrekord in dem kleinen 1938 eröffneten Stadion Miejski gebrochen. Das spätere Unentschieden (1:1) auf dem Platz dürfte die Gemüter in der Dreistadt zumindest vorerst beruhigt haben.