Es gibt einfachere Dinge im Leben, als VfL-Bochum-Fan zu sein
Foto: Gerrit Starczewski

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Es gibt einfachere Dinge im Leben, als VfL-Bochum-Fan zu sein

Zahnlose Typen und dickbäuchige Anzugträger. Gerrit Starczewski dokumentiert die Fanszene des VfL Bochum.

„„Wir steigen auf, wir steigen ab und zwischendurch Uefa-Cup"

Es ist ein Dasein zwischen zwei Giganten des deutschen Fußballs. Ganze siebzehn Kilometer trennen Bochum von Dortmund, fünfzehn sind es nach Gelsenkirchen. Wäre man als Fan alleinig an Erfolg interessiert, hätte man gleich zwei Alternativen zum VfL Bochum in unmittelbarer Nähe, um sein Bedürfnis nach Toren, Siegen und internationalen Konkurrenten zu stillen.

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Doch trotzdem finden sich, weit ab vom großen Geld und den internationalen Stars anderer Vereine, eine Vielzahl von Anhängern, für die der VfL Bochum alles ist. Fans, die ihren Verein so sehr lieben, dass sie für den VfL sogar ihren erstgeborenen Sohn opfern würden.

„„Wir steigen auf, wir steigen ab und zwischendurch Uefa-Cup", dies waren die Gesänge, die man einst in der Ost-Kurve des Ruhrstadions hören konnte. Einfach hatte es der VfL Bochum wirklich noch nie, schließlich pendelte man in den letzten 20 Jahren unermüdlich zwischen erster und zweiter Liga. Eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die in den Fans einen Stolz heranwachsen ließ, der allgegenwärtig auf den Bochumer Tribünen zu spüren ist.

„„Bochumer Fans sind ein leidgeprüftes und doch begeisterungsfähiges Publikum", sagt Gerrit Starczewski. Seit er fünf Jahre alt ist, ist er Fan des Vereins. Fast genau so lange dokumentiert er das Geschehen auf der Tribüne mit seiner Kamera. Sein erstes Foto schoss er mit sechs Jahren, kaum groß genug, um das Spielfeld zu blicken. Doch schon damals war er fasziniert von den Charaktären, die sich auf der Tribüne seines Vereins wiederfanden.

Vom dickbäuchigen Opa mit Zigarre bis zum Typen im Anzug, alle waren sie da, um den VfL anzufeuern, und dies wollte er festhalten. „„Es sind Originale und mir geht es darum, diese zu würdigen." Für ihn sind seine Fotos ein wichtiges Dokument von Zeitgeschichte, wie er sagt, und deshalb ist er auch heute noch bei jedem Heimspiel im Stadion, um den Mikrokosmos des VfL Bochum einzufangen.

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In seinem Bildband „„Keine Titel, wenig Siege", der am 15. April in zweiter Auflage erschienen ist, gibt er einen Einblick in das Fan-Geschehen um den VfL Bochum.

Alle Fotos: Gerrit Starczewski