Eine Legende sagt Adiós: die Karriere von Xavi in Bildern
Fotos: Sergio Pérez, Reuters

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time to say goodbye

Eine Legende sagt Adiós: die Karriere von Xavi in Bildern

Der wohl beste Mittelfeldstratege in der Geschichte des FC Barcelona macht heute sein letztes Spiel im Camp Nou. Wir verneigen uns vor einem echten campeón mit den schönsten Bildern seiner Karriere.

Es gibt große Fußballspieler, denen es augenscheinlich fast noch mehr Spaß bereitet, im Rampenlicht zu stehen, als Erfolge zu feiern. Großen fußballerischen Momenten folgen bei ihnen in fast schon peinlicher Regelmäßigkeit Exzesse der Selbstinszenierung. Stichwort: Generation #läuftbeimir.

Xavi Hernández ist das genaue Gegenteil. Der Katalane hat sich während des Großteils seiner Karriere dem Leisetreter-Dasein gewidmet: 1998 schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft des FC Barcelona, damals, als noch Louis Van Gaal das Sagen hatte. Dann folgten bei Barça Zeiten geprägt von Chaos und Misserfolgen, bis man das Jahr 2006 schrieb und Xavi unter dem jungen holländischen Trainer Frank Rijkaard und an der Seite von Ronaldinho mit seinen Blaugrana nicht nur den Gewinn der Meisterschaft aus dem Vorjahr wiederholen konnte, sondern auch noch die Champions League gewann.

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Auch im Anschluss an dieses extrem erfolgreiche Jahr für den FC Barcelona galt er—selbst in Spanien—immer noch als Spieler, dem im Starensemble nur eine Nebenrolle zukommen würde. Und das, obwohl er schon 1999—zusammen mit einem gewissen Iker Casillas im Tor—die U-20-Fußball-Weltmeisterschaft in Nigeria gewann. Auch was seine Rolle in der spanischen Nationalmannschaft betraf, hatten ihn wohl nur die wenigsten unter der Kategorie „Schlüsselspieler" auf dem Zettel. Bis Luis Aragonés die Mannschaft übernahm und die EM 2008 in Österreich und der Schweiz anstand. Dort zeigte Xavi all denen, die ihn auf eine Komparsenrolle im Dress der Furia Roja reduzieren wollte, wie wichtig er in Wirklichkeit für die Mannschaft ist. Er forderte von seinen Mitspielern den Ball, um ihn dann zu behalten. Und zwar so lange, bis auch der letzte Depp eingesehen hatte, dass es Spieler wie Xavi sind, die für modernen und erfolgreichen Fußball stehen. Keine Starallüren, dafür unglaublich viel taktisches Kalkül und immerzu mit der Hand am Abzug, um den tödlichen und spielentscheidenden Pass auf einen seiner Teamkameraden zu spielen. Völlig zurecht wurde er zum besten Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Mit Xavi Hernández am Ball zeigten sowohl die spanische Landesauswahl als auch der FC Barcelona, dass man Fußball auf eine Art und Weise auslegen und ausüben konnte, die die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte. Mit Xavi am Ball wurde der Ball zum Protagonisten, mit Xavi in der Mannschaft gewannen Pep Guardiola, Luis Aragonés und Vicente del Bosque jeden Titel, den man im Fußball gewinnen kann—und das mit einer noch nie dagewesenen Autorität und Regelmäßigkeit. Und der gemeinsame Nenner hinter all diesen Erfolgen war ein kleiner und nicht allzu flinker Mann, der jedoch zehn-, zwanzigmal so schnell gedanklich schalten konnte wie die Spieler um ihn herum.

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Xavi Hernández—mit 23 Titeln auf der Habenseite und der Möglichkeit, am Ende dieser Saison seine imposanten Sammlung um zwei weitere Erfolge zu erweitern—wird in die Geschichte eingehen als Leuchtturm, als Aushängeschild der wohl erfolgreichsten Epoche des spanischen Fußballs. Heute spielt er sein letztes Spiel im legendären Camp Nou: Verneigen wir uns also vor einem echten und ewigen campeón.

Xavi Hernández lässt zum ersten Mal beim FC Barcelona aufhorchen. Die gewonnene Meisterschaft in der Saison 1998/99 war einer der ersten Titel für Xavi. Foto: Reuters.

Der ausgestreckte linke Zeigefinger nach einem geschossenen Tor wurde eines seiner Markenzeichen. In diesem konkreten Fall feiert er sein Tor im Santiago Bernabéu, was das Ende der Epoche der „Galaktischen" und den Beginn einer erfolgreichen Zeit—unter Frank Rijkaard und an der Seite von Ronaldinho—einläuten sollte. Foto: Reuters.

Xavi kam in der Saison 2005/06 aufgrund einer schweren Verletzung zwar nur zu wenigen Einsätzen, dennoch gewann sein Team unter Kapitän Carles Puyol die Meisterschaft und die Champions League. Foto: Reuters.

Der Triumph der spanischen Nationalmannschaft bei der EM 2008, mit Luis Aragonés als Trainer, markierte den Anfang der La-Furia-Hegemonie und den endgültigen Aufstieg Xavis zum Starspieler. Der Katalane wurde außerdem als bester Spieler des Turniers geehrt. Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters.

Unter Pep Guardiola gewannen Xavi und der FC Barcelona sogar das Triple. Foto: Albert Gea/Reuters.

Nachdem man schon das Triple holen konnte, gelang Barça in der Saison 2009/2010 auch noch der Gewinn drei weiterer Titel und damit das, was zuvor noch keiner anderen Mannschaft geglückt war: sechs Titel in einer Saison. Foto: Albert Gea/Reuters.

Zwei Jahre nach dem Sieg bei der EM in Österreich und der Schweiz holen sich Xavi und Spanien auch bei der WM in Südafrika den Titel. Foto: Michael Kooren/Reuters.

Die Welt des Fußballs verneigt sich im Jahr 2010 vor diesem Trio des FC Barcelona: Xavi Hernández, Andrés Iniesta und Leo Messi landen bei der Wahl zum Ballon d'Or auf den ersten drei Plätzen. Foto: Albert Gea/Reuters.

Xavi bei einem der wohl wichtigsten Termine für viele spanische Fußballfans: das „Clásico". Foto: Susana Vera/Reuters.

Xavi wurde zum besten Spielers des EM-Finales 2012 gewählt, das Spanien mit 4:0 gegen Italien gewinnen konnte. Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters.

Die Saison 2014/15 wird als seine letzte im Dress des FC Barcelona in die Geschichtsbücher eingehen. Nach dem Rücktritt von Carles Puyol wurde er Anfang der Saison zum Kapitän der Blaugrana gewählt. Foto: Gustau Nacarino/Reuters.