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Wieder auf den Kopf: NHL-Rüpel Torres für 41 Spiele gesperrt

Weil er am liebsten auf den Kopf seiner Gegenspieler abzielt, hat Wiederholungstäter Raffi Torres mit der drittlängsten Strafe in der NHL-Geschichte jetzt die Quittung erhalten. Bei der Szene—und seiner Vergangenheit—das Mindeste.

Raffi Torres konnte es mal wieder nicht lassen. Das berüchtigte Raubein der San José Sharks wurde nach einem Check gegen Anaheim-Spieler Jakob Silfverberg für eine Dauer von 41 Spielen gesperrt—die drittlängste Strafe in der NHL-Geschichte.

Auch wenn die Aktion zweifelsohne ein Illegal Hit war—schließlich war Silfverberg eindeutig nicht mehr in Puckbesitz und der Check ging nur gegen den Kopf seines Gegenspielers—, wäre die Strafe mitnichten so hoch ausgefallen (eine 3-bis-5-Spiele-Sperre wäre wohl denkbar gewesen), wenn Torres nicht schon in der Vergangenheit wiederholt durch Vergehen dieser Art aufgefallen wäre.

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So auch (leider) unvergessen sein Check gegen Blackhawks-Star Marian Hossa im Playoff-Viertelfinale 2012, als Torres noch für die Arizona Coyotes spielte. In der Szene beging Torres gleich drei NHL-Vergehen (Behinderung, unkorrekter Körperangriff, Check gegen den Kopf), trotzdem wurde nicht gepfiffen.

Erst im Nachgang wurde Torres dann für 25 Spiele (später auf 21 reduziert) gesperrt, während für Hossa die Saison vorzeitig beendet war.

Insgesamt fiel Torres in 703 NHL-Spielen neunmal negativ auf—vor seinem beinharten Check gegen Silfverberg. Es wird Fans geben, die diese Zahlen mit anderen NHL-Rowdys à la Chris Pronger oder Matt Cooke vergleichen und zu dem Schluss kommen, dass neunmal gar nicht mal so schlimm ist. Aber wie in vielen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Quantität ist nicht Qualität. Schließlich ist bei Torres ein eindeutiges Muster zu erkennen. Er zielt immer und immer wieder auf das verwundbarste Körperteil von Menschen ab: ihren Kopf—und das ziemlich hinterrücks.

In den letzten Jahren konnte man in der NHL die Entwicklung verfolgen, dass Checks dieser Art immer strenger geahndet werden—und das ist auch gut so. Dass man da bei Wiederholungstätern noch eine Straf-Schippe drauflegt, ist nur logisch und folgerichtig. Denn auch wenn die NHL mit dem Strafmaß natürlich ein klares Signal senden will, hat sich Torres seine 41 Spiele lange Pause mehr als verdient.