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Fotostrecke: 20 Jahre Skateboard-Geschichte in Montreal

Montreal hat eine der aufstrebendsten Skater-Szenen Nordamerikas. VICE Sports hat mit dem Fotografen Dan Mathieu gesprochen, der seit 20 Jahren auf den Auslöser drückt.
Photo by Jean-Michel Gaudreault

Skateboard-Fotografen bringen oft Stunden damit zu, auf den einen perfekten Schnappschuss zu warten. Einer von ihnen ist Dan Mathieu, einer der besten seiner Zunft in Kanada, der gleichzeitig auch Gründer vom Exposé Magazine ist.

Obwohl Montreal vom Thrasher-Magazin in seine legendäre „Epic Spots"-Liste aufgenommen wurde, ist die Stadt unter Skatern bei Weitem nicht so berühmt wie die Hochburgen Los Angeles oder San Francisco. Doch das könnte sich schon bald ändern, glaubt Dan.

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Seine Aufnahmen decken 20 Jahre Skateboard-Geschichte in Montreal ab. Mit von der Partie sind alte Hasen der Szene wie PLG, genauso aber auch aufstrebende Talente à la Antoine Asselin.

Wir haben Dan vor einiger Zeit in Montreal getroffen, um mit ihm über seine größte Leidenschaft zu sprechen.

VICE: Wie wurdest du zu einem Skateboard-Fotografen?

Dan Mathieu: Meine erste Kamera habe ich damals von Max Dufour, einem Skater, abgekauft. Ich habe Fotos von ihm geschossen, die er an seinen damaligen Sponsor schickte. Die fanden die wohl ziemlich cool und kontaktierten mich über Max. Damals gab es wohl im Osten des Landes keinen einzigen Skateboard-Fotografen. So kam ich ich dann ins Spiel.

Wie hat sich die Szene in Montreal in den letzten 20 Jahren verändert?

Die Szene ist heute so gesund wie nie zuvor. Jetzt sieht man zum ersten Mal auch Vierzigjährige in der Half-Pipe, die neben Achtjährigen skaten. Das zu sehen, ist einfach nur wunderbar. Früher hatten wir in Montreal zu Skatern aus dem englischsprachigen Teil des Landes nur wenig Berührungspunkte. Ich weiß nicht, ob es an der Sprache lag. Das hat sich aber geändert. Jetzt verbringen hier viele von außerhalb ihren Sommer und versuchen sogar, Französisch zu sprechen. Ziemlich cool!

**Ist Montreal ein beliebtes Ziel in der **Skateboardszene?

Mehr und mehr! Es ist wohl die letzte Großstadt Nordamerikas, die noch nicht komplett von Skatern erkundet wurde. Hier ist die Sicherheit häufig ziemlich lasch, es gibt viele tolle Spots, die Architektur ist interessant und unsere Partyszene sowieso.

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Bist du jemals in Schwierigkeiten geraten, während du Fotos geschossen hast?

Nichts Großes. Ich wurde von ein paar Spots vertrieben und von einigen Cops und Sicherheitstypen angeschnauzt. In Montreal geht's aber eher locker zu. Es ist nicht so wie in den Staaten, wo ich aufgrund von Berichten über konfiszierte Kameras immer ziemlich besorgt bin.

Muss man selber Skater sein, um Skateboard-Fotos schießen zu können?

Es ist unmöglich, als Skateboard-Fotograf zu arbeiten, wenn man nicht selber skatet. Man hätte mit dem richtigen Timing große Probleme. Du musst die Tricks kennen, um zu wissen, wann und von wo aus du auf den Auslöser drückst. Außerdem musst du so lange mit Skatern rumhängen, dass dir schlichtweg der Geduldsfaden reißen würde, wenn du selber kein Skater wärst.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dan Mathieu