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Fußball

In Aue wurde die Schweigeminute für „Merkel muss weg"-Rufe missbraucht

Am Wochenende wurde in den Stadien Schweigeminuten zu Ehren der Opfer in Paris abgehalten. Im sächsischen Aue nutzten mehrere Idioten die Möglichkeit, lauthals „Merkel muss weg" zu grölen.

Am Wochenende kam es in Aue zum brisanten Sachsenderby zwischen Erzgebirge und Dynamo Dresden. Und das Spiel sollte tatsächlich für Negativschlagzeilen sorgen, wenn auch aus anderen Gründen als erwartet. Denn als man vor Spielanpfiff für die Opfer von Paris eine Schweigeminute abhalten wollte, wurde die Stille von rund 20 Idioten massiv gestört. Die brüllten aus voller Kehle „Merkel muss weg" (welches Fanlager genau für diesen Zwischenfall verantwortlich war, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt). Hier das Video dazu:

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Diese Aktion ist absolut geschmacklos und auch durch nichts zu entschuldigen. Denn selbst wenn man gegen „Merkels" Flüchtlingspolitik sein sollte (was in einer Demokratie völlig legitim ist), hat man noch lange nicht das Recht, diese Meinung während einer Schweigeminute kundzutun. Denn bei Schweigeminuten hat man als guter Bürger—und für alle Pegida-Sympathisanten: auch als guter Deutscher—nur eine einzige Aufgabe: 60 Sekunden (meist sogar noch weniger) die Klappe zu halten. Davor und danach kann man (fast) alles brüllen, was man will. Aber just in diesen wenigen Sekunden sollte es einfach nur um einen Moment des Gedenkens und Innehaltens für die unschuldigen Opfer einer unfassbaren Gewalttat gehen.

Und wer schon über die peinlichen Zwischenrufe empört ist, sollte sich erstmal geben, was die „besorgten Bürger" unter dem Video (und unter einem anderen, das der MDR aus Copyright-Gründen hat löschen lassen) an Kommentaren hinterlassen haben. Bei manchen Aussagen, die weit über das Recht der Meinungsfreiheit hinausgehen, darf sich auch gerne mal der Staatsschutz einschalten. Hier einige Beispiele, die indirekt zum politisch motivierten Mord aufrufen:

Nicht alle vergreifen sich dermaßen widerlich im Ton wie TheBloodfarmer und Co. Trotzdem wollen wir lieber nicht wissen, was Gottlieb (ob da nomen auch wirklich omen ist?) mit „auf den Tisch hauen" meint.

Hier noch zwei weitere Vollpfosten-Kommentare: