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Nach Witsel-Foul: Shanghai sperrt eigenen Profi und streicht sein komplettes Gehalt

Qin Sheng brannten dezent die Sicherungen durch. Nach seinem Tritt gegen Axel Witsel hat der chinesische Fußball nun ein Exempel an ihm statuiert. Dabei hätte Witsel vorher schon Rot sehen müssen.

Im Januar haben wir uns noch dezent darüber amüsiert, dass Axel Witsel im besten Fußballeralter den Weg in die sportliche Bedeutungslosigkeit wählte. Seitdem kickt er also in China. Aber ok, im Kalenderjahr 2017 hat er wohl schon an die fünf Mille verdient. Von so vielen Nullen auf dem Konto kann der Chinese Qin Sheng lediglich träumen – obwohl er ebenso wie der belgische Nationalspieler in China sein Geld verdient. Willkommen geheißen hat er den Belgier in seiner Heimat trotzdem …

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Ob es der Frust darüber war, dass Witsel das dreißigfache (Ja, kein Witz) verdient? In der Schlussphase der Partie Shanghai Shenhua gegen Tianjian Quanjian (1:1) trat Sheng (Trikotnummer 26) seinem belgischen Gegenspieler jedenfalls im Strafraum mit Volldampf auf den Spann. Und flog dafür zu Recht vom Platz. Womit der chinesische Nationalspieler allerdings wohl nicht rechnete, waren die Strafen, die er dafür bekam:

- eine Geldstrafe von 300.000 Yuan (etwa 40.800 Euro)
- eine Sperre von mehreren Pflichtspielen
- eine Versetzung ins Reserveteam bis Saisonende (In China ist das im Dezember)
- eine Transfersperre bis Saisonende
- eine Streichung seines Jahresgehalts (etwa 680.000 Euro), stattdessen bekommt er lediglich einen Minilohn.

Fast kann einem Qin Sheng leid tun, der 30-jährige Kicker, an dem ein Exempel statuiert wurde. Denn andersrum wäre die Strafe mitnichten so hoch ausgefallen. Ein bisschen Frust dürfte nämlich auch Witsel selbst bei seinen Gegenspielern aufgebaut haben, als er einige Minuten vor dem Foul selbst mit den Ellbogen voraus in einen Zweikampf ging und eigentlich nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen. Aber bei einem gut bezahlten Witsel drückt man in China vielleicht eher mal ein Auge zu.

Dennoch hält sich unser Mitgefühl in Grenzen, wenn man sieht, wie Sheng unmittelbar nach seiner roten Karte auch noch das Unschuldslamm mimt… Eine Verletzung zog sich der belgische Star-Kicker nicht zu. Der wiederum selbst kein Kind von Traurigkeit ist. Einem Gegenspieler hatte er bei einem brutalen Foul einmal das Bein gebrochen. Witsels Strafe damals? Acht Spiele Pause.