So sehr wir den BVB für seine glühende Fanszene feiern, so sehr haben uns die gestrigen Videos und Schilderungen aus Dortmund schockiert. Denn einige Borussia-Fans haben sich im Rahmen des Bundesliga-Heimspiels gegen RB Leipzig von ihrer hässlichsten Seite gezeigt–obwohl man sich ernsthaft fragen muss, ob hier das Wort Fußball-Fan nicht eh überstrapaziert wird. Anhänger von RB Leipzig wurden mit allem, was gewaltbereiten Borussen in die Hände fiel, beworfen. Flaschen, Steine und Dosen wurden kurzerhand zu Wurfgeschossen umfunktioniert, dabei wurden laut Polizeibericht und Zeugenaussagen selbst Familien mit Kindern unter Beschuss genommen.
Anzeige
Die Polizei berichtet von einer „extremen Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder." Und weiter: „Es wurden insgesamt 28 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Widerstand sowie räuberischen Diebstahls gefertigt."Outside the stadium yesterday before the game — BVB Updates (@Borussenews)5. Februar 2017
Vier Polizisten wurden im Rahmen des Einsatzes verletzt, während der RB-Fanverband von zehn Leipzig-Fans berichtet, die ambulant im Krankenhaus behandelt werden mussten. Aus diesem Grund fand RB auf seinem Twitter-Account auch deutliche Worte:Ich sag auch — ChelseaManning (@AnonRXqueen)4. Februar 2017
Heute Vormittag äußerte sich Borussia Dortmund zu den gestrigen Vorfällen auf ihrem Twitter-Account:
Auch die Polizei–die von Leipzig-Anhängern kritisiert wurde, weil aus deren Sicht zu wenig Beamte zum Schutz der Auswärtsfans im Einsatz waren–, wird ihre Konsequenzen aus dem gestrigen Spiel ziehen müssen. So meinte ein Polizist gegenüber der Bild-Zeitung: „Beim nächsten Spiel BVB gegen Leipzig werden wir vermutlich mit deutlich mehr Hundertschaften im Einsatz sein müssen. Die Gewalt hatte Revierderby-Dimension. Wir haben jetzt offenbar einen zweiten Hass-Gipfel in der Saison."