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Transfer

Wie ein United-Transfer einen Drittligisten zum drittreichsten Klub Schwedens macht

Der schwedische Nationalspieler Victor Nilsson Lindelöf ist nach monatelangem Hickhack von Benfica nach England gewechselt. Und hat damit die finanzielle Hackordnung in Schweden auf den Kopf gestellt.
Foto: Imago

Victor Nilsson Lindelöf ist nach schier endlosem Gerangel von Benfica Lissabon zu Manchester United gewechselt. Die Ablösesumme soll bei rund 35 Millionen Euro liegen. Und genau diese Tatsache macht einen ehemals fast bankrotten Drittligisten in Schweden zu einem der reichsten Vereine des Landes. Aber eins nach dem anderen.

Rückblick, Dezember 2016: In der schwedischen Stadt Västerås sitzt Bengt-Åke Nilsson schon seit Wochen unruhig vor seinem Handy, stets im Blick: die Sportnachrichten. Der Vorstandsvorsitzende des Drittligisten Västerås SK hofft, dass sich Benfica Lissabon und Manchester United einig werden. Es geht um einen Transfer. Und um sehr viel Geld. Geld, das Nilssons Verein sehr gut gebrauchen könnte. Denn Västerås stand noch vor zweieinhalb Jahren vor dem Bankrott.

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„Das sind Fantasiesummen für einen Klub wie uns, der sechs Millionen Kronen (rund 600.000 Euro, Anm. d. Red.) umsetzt. Da muss man sich schon kneifen (…) Sollte es so kommen, wäre das ein richtig gutes Weihnachtsgeschenk", erklärte Nilsson im Dezember gegenüber Sportbladet.

Die Fantasiesumme, von der Nilsson sprach, beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro. Und diese Fantasiesumme ist seit wenigen Tagen Wirklichkeit geworden. Doch warum steht dem Verein aus der Nähe von Stockholm überhaupt Geld beim Lindelöf -Transfer nach England zu?

Die Antwort liegt im Vertrag, den Västerås 2012 mit Benfica schloss. Wie Aftonbladet berichtet, stehen dem schwedischen Verein drei Millionen Euro zu, unabhängig davon, ob "VNL" bei den Portugiesen bleibt oder eben zu einem anderen Verein wechselt. Durch Lindelöfs Transfer zu United und eine Ausbildungsentschädigung für Västerås werden weitere zwei Millionen Euro fällig, die Benfica nach Schweden überweisen muss.

So wird ein finanziell klammer Verein mit einem Schlag zu einem finanziellen Schwergewicht in Fußball-Sverige. Denn laut Aftonbladet-Informationen haben nur wenige Vereine, darunter Malmö FF und BK Häcken, mehr Asche.

Was lange währt, wird endlich gut.: Für Bengt-Åke Nilsson hat sich also das ungeduldige Checken der Sportschlagzeilen buchstäblich ausgezahlt.