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Europa League

Moskau-Spieler provoziert in Istanbul mit einem Putin-Shirt

Natürlich suchte sich Dmitri Tarasow von Lokomotive Moskau das Spiel bei Fenerbahce aus, um ein politisches Zeichen zu setzen. Auf seinem Shirt: Putins Gesicht und ein Text, der sich auf die Annexion der Krim bezieht.
Foto: Imago

Das politisch ohnehin schon brisante Duell in der Europa League zwischen Fenerbahce Istanbul und Lokomotive Moskau (2:0) sorgte wegen eines Putin-Shirts für noch mehr Aufregung. Der zweimalige russische Nationalspieler Dmitri Tarasow entblößte nach Abpfiff das Shirt mit dem Bild von Kremlchef Wladimir Putin und dem Aufdruck: „Der höflichste Präsident".

„Das ist mein Präsident. Ich schätze ihn und möchte zeigen, dass ich ihn unterstütze. Auf dem Shirt steht alles, was ich sagen wollte", wurde Tarasow nachher zitiert. Der Spruch „Der höflichste Präsident" bezieht sich auf eine Aussage von Putin 2014, als er russische Soldaten bei der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim als „höfliche Leute" gelobt hatte. Für das Risikospiel waren extra russische Polizisten nach Istanbul gereist. Das Verhältnis der beiden Länder ist seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets von der Türkei im Grenzgebiet zu Syrien stark belastet.

Nach den UEFA-Statuten sind politische und religiöse Botschaften bei internationalen Spielen verboten und der Fall wird geprüft. Sein Verein Lokomotive Moskau wollte keinen Kommentar abgeben. Der russische Fußballverband kritisierte die Aktion hingegen—auch wegen der 0:2-Niederlage. „Tarasow sollte Patriotismus auf dem Spielfeld zeigen, nicht auf dem Unterhemd. Ein 3:0 im Rückspiel wäre die höchste Erscheinungsform von Patriotismus", meinte das RFS-Exekutivkomitee-Mitglied Igor Lebedew.