Ein Gespräch mit der Skate-Sensation Curren Caples

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Skateboarding

Ein Gespräch mit der Skate-Sensation Curren Caples

Curren Caples ist einer der großen Shooting-Stars in der Skateboard-Szene. Er sprach mit uns über Skateboarding als Rock'n'Roll-Disziplin und seine Lieblingsbeschäftigung: Autovideos auf Youtube schauen.

Hey Curren, what's up?
Curren Caples: Bei mir ist alles bestens. Ich bin erst gestern Abend ziemlich spät von einem Bowl-Contest aus Australien wieder gekommen. Ein guter Trip, aber ein langer Flug. Ich liebe es Down Under.

Ist es ein Fluch oder ein Segen, in Kalifornien aufzuwachsen?
Es ist definitiv förderlich, in Kalifornien aufzuwachsen. Gerade weil das Skateboarding-Level so enorm hoch ist und die meisten Unternehmen hier ihren Hauptsitz haben. Das macht die Zusammenarbeit um einiges einfacher. Vor allem ist man greifbar und immer direkt im aktuellen Skate-Geschehen, Tag ein Tag aus.

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Muss man sich heutzutage neben rohem Talent ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, um als Skateboarder interessant und erfolgreich zu sein?
Es gibt so viele Skater. Und dazu noch so viele gute Skater. Du musst wirklich versuchen, deine eigene Nische zu finden und irgendwie herauszustechen.

Wieso findest du Skateboarding besser als Surfing?
Ich würde nicht sagen, dass ich es besser finde. Das wechselt sich ab. Wenn die Wellen gut sind, gehe ich surfen und habe Bock drauf, wenn nicht, gehe ich eben skaten. Wobei ich mich die meisten Nachmittage eh auf mein Skateboard schwinge. Im Moment ist Skateboarding einfach nicht so kompetitiv, wie es Surfing ist. Das ändert sich aber bestimmt bald wieder.

Was hältst du von Skatern jenseits der 30?
Warum würdest du jemals aufhören, etwas zu tun, das du liebst? Schau dir Eric Koston an! Er ist der Beste! Ich glaube, jeder Skater würde sich wünschen, eine Karriere wie er zu haben.

Surfing ist, in Bezug auf Trainingspläne und Trainer, ein wirklicher Sport geworden. Warum tut sich Skateboarding mit dieser Entwicklung so schwer?
Skateboarding ist Wiederholung. Du kannst den gleichen Trick an der gleichen Ledge immer wieder üben. Das ist beim Surfen nicht der Fall. Deswegen braucht es Coaches und Strategien, weil die Ressource Welle einfach begrenzt ist und sich laufend ändert.

Machst du Work-outs oder spezielles Training vor deinen Runs?
Nein, nicht wirklich. Ich versuche einfach, so viele Tricks wie möglich vor meinen Heats zu stehen, um mein Selbstvertrauen zu festigen.

Achtet der Skater von heute auf seinen Körper oder ist „Rock'n'Roll" immer noch die Kür?
Einige Leute leben immer noch nach dieser Attitüde. Ich glaube aber, dass sich Skateboarding massiv verändert und die Athleten verstärkt auf eine lange Karriere hinarbeiten und auf ihren Körper achten. Skateboarding ist jedenfalls härter für deinen Körper als Surfing. Ich hoffe, dass mich mein Körper noch skaten lässt, wenn ich älter bin.

Bist du viel unterwegs?
Ich bin im letzten Jahr kaum gereist, weil ich krank geworden bin und mich verletzt habe. Dafür hat es dieses Jahr umso mehr in sich. Südamerika, Australien, Europa … die Liste ist endlos.

Hast du eigentlich auch uncoole Hobbys?
Ich schaue mir Autovideos auf YouTube an. Ohne Ende. Party mache ich auch nicht wirklich.

Wie sieht ein Tag in Currens Leben aus?
Surfsession am Morgen. Frühstück und dann entscheide ich, welchen Spot ich später skaten möchte. Manchmal mach ich auch einfach auf entspannt und schließe mich in meiner Shape-Werkstatt ein und arbeite an neuen Surfboards.