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Brasilien

Profi holt Mitspielern vor Kamera einen runter und alle werden gefeuert

Das Video der brasilianischen Drittliga-Spielern mit den eindeutigen Posen landete auf Twitter und Facebook. Der Präsident habe natürlich nichts gegen Homosexuelle. Doch er fand eine Möglichkeit, die Spieler zu feuern.

Ein nackter Mann mit offenem Mund hockt lachend vor zwei anderen entkleideten Mitspielern unter der Dusche und reibt mit seinen Händen an deren erigierten Gliedern. Ein vierter lachender Teamkamerad nimmt die Szenen mit seinem Handy auf. Es sind Szenen aus einem Clip, die sich erst über WhatsApp und nachher über Twitter, Facebook und Co. von Brasilien aus über die ganze Welt verbreiteten. Medien sprachen von einer Schwulen-Orgie, einem Porno-Dreh oder einem Sex-Skandal. Der verantwortliche Verein, der Sport Club Gaúcho aus der südbrasilianischen Stadt Passo Fundo, feuerte deshalb gleich vier Profis – und steht dafür nun in der Kritik.

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Präsident Gilmar Rosso, dessen Klub in der drittklassigen "Campeonato Gaúcho Série B" spielt, wird nun Homophobie vorgeworfen. Das liegt wohl nicht nur an der Entlassung der Spieler, sondern auch an seinen Aussagen. So sprach er von einem "schwulen Video", welches er "ekelerregend" finden würde. "Ich musste das löschen, weil es so ekelhaft war", zitierte ihn GloboEsporte. Dem Vorwurf der Homophobie erteilte er aber eine Absage.

Laut Rosso sei der Grund für die Entlassung, dass die Szenen in Räumlichkeiten des Fußballclubs nach dem Training am Freitag passiert seien – und nicht, weil er Homosexuelle diskriminieren wolle. "Wenn sie Alkohol trinken wollen oder auch homosexuell oder nicht sind, ist das ihr Problem. Als Präsident habe ich aber die Geschäftszeiten hier zu verantworten", sagte er GloboEsporte . Außerdem erklärte er, dass der Verein auch einen schwul-lesbischen Fanclub habe und sich gegen Homosexuellenfeindlichkeit engagiere. "Wir hätten die gleiche Entscheidung auch bei jedem anderen Spieler getroffen, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung."