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kobe being kobe

Kobe ist noch immer ein realitätsfernes Arschloch

Das wussten wir auch schon vorher. Nur hat es die Lakers dieses Mal die Verpflichtung eines Stars gekostet.
Photo via Craig Mitchelldyer-USA TODAY Sports

Wenn du, wie jeder aufrechte Bürger, die Los Angeles Lakers verachtest, dann empfehle ich, nur zwei Minuten des Tages in der wohligen Wärme der Twitter-Timeline des Los Angeles Times-Reporter Mike Bresnahan zu baden.

Die Tweets sprechen aus–im bestmöglichen diplomatischen Weg–wie verloren die Bestrebungen um LaMarcus Aldridge, einem der besten Power Forwards der Liga, von Anfang an waren. Bresnahan berichtet zum Beispiel, dass Aldridge und Kobe Bryant „nicht gut miteinander auskommen" und während der Blazers Free Agent von der Präsentation der Rockets begeistert war, war er das offensichtlich „nicht von den Lakers". Auf die Frage, warum Aldridge und Kobe nicht miteinander auskommen, bietet Bresnahan folgende Erklärung: „Es ist ein wenig vage, aber Aldridge gab offenbar nicht recht die Antworten, welche Kobe versuchte zu bekommen."

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Das hat wahrscheinlich etwas mit dem scheinbar nicht ganz so vernichtenden Stück Information zu tun:

Kobe spoke for about three minutes in the presentation, said he envisioned LaMarcus Aldridge working with him the same way Pau Gasol did.
— Mike Bresnahan (@Mike_Bresnahan) July 1, 2015

Nun werden unverbesserliche Lakers-Fans dies vielleicht als große Geste missverstanden habe. Hey, Kobe gefiel Pau! Hey, Kobe hat es irgendwie versucht dieses Mal! Hey, Kobe kann mal nicht wie ein totaler Soziopath handeln!

Aber lies den Tweet noch einmal. Darin steckte wahrscheinlich die beste Chance der Lakers, einen Franchise-Player dieser Offseason, womöglich in der letzten Saison von Bryants aktiver Karriere, wenn man den Ruhestands-Gerüchten glaubt, mit einem der größten Clutch-Spieler aller Zeiten zusammenzubringen. Aber im Grunde bedeutet es nur: „Denk an die Zeit, als ich überragend war und der andere überragende Spieler, der mit der selben Art wie du spielt, mein Sidekick war! Lass uns das noch mal machen!"

Genau wie Bresnahans Tweets sind dies wesentlich mehr als in den Raum gestellte Mutmaßungen. Aber Kobe Bryant ist immer noch der unselbstkritische Depp, der gleiche kaputte 37 Jahre alte Arsch, der er immer schon war. Er gibt mit der immer gleichen ernsten Miene von sich, wie super toll er ist und wie ernst er es nimmt ein Spiel zu gewinnen. Aber gleichzeitig steckt er sich eine Jahreslohn von 23,5 Millionen Dollar im Dezember seiner illustren Karriere in seine Taschen. Egal wie leidenschaftlich irgendwelche anonymen Lakers-Verantwortliche versuchen seinen Rücken zu stärken, es ist wesentlich glaubwürdiger, dass Bryant sich eine Kugel in den Kopf jagt, als langsam einzuwilligen, dass Aldridge im Vordergrund stehen sollte. Dass er einfach besser ist.

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Derick E. Hingle-USA TODAY Sports

Adrian Wojnarowski erklärte in einem Bericht von LA Times-Reporter Mike Bresnahan, dass Aldridge das Gefühl hatte, dass in der Präsentation der Lakers ein „zu großer Fokus auf andere Optionen gelegt wurden." Was ziemlich sicher eine schlechte Idee war.

ESPNs Marc Stein glaubt, dass ihm der Druck, als der Nachfolger von Tim Duncan in San Antonio oder einem Dirk Nowitzki in Dallas zu gelten, zu gefallen scheint. Er will das Herz einer Siegermannschaft sein—für viele Jahre. Und kein Team wird wohl seine Geschichte so gut verkaufen können wie die Lakers, die dies schon vor zwei Jahren sehr eifrig unter Beweis stellten, als sie versuchten, Dwight Howard unter Vertrag zu nehmen. Auch damals saß Kobe mit im Raum und symbolisierte die Bedeutung der Lakers. Für ihn gibt es nichts Wichtigeres als Gewinnen. Das zeigte sich selbst auf dem Höhepunkt seiner Sturheit, als Kobe alles dafür tat, Dwight Howard die Bedeutung des Siegens als ein Laker einzubläuen. Momentan ist er wohl auch der einzige Spieler, der dafür qualifiziert zu sein scheint eine solche Aussage treffen zu können.

Aldridge verließ nörgelnd das Meeting und er beschwerte sich vor allem über Kobe. Das könnte für die Unfähigkeit des Lakers-Büros sprechen. Ein Fakt, der unter Kontrolle von Jim Buss als Leiter der Basketballabteilung eigentlich nie ausgeschlossen werden kann. Aber genau das kann geschehen, wenn ein alternder Star über seine vergangene Zeit in der Gegenwart spricht. Letzten Endes sind drei Minuten nicht genug Zeit, um über ein beachtliches Erbe der Lakers zu sprechen und wenn sich Kobe noch nicht einmal mit dem General Manager, Mitch Kupchak über seine eigene Zukunft einig ist, fragt man sich, wie er dann über die Zukunft der gesamten Organisation sprechen kann.

LaMarcus Aldridge wird nicht zu den Lakers gehen und das aus demselben Grund, warum es auch ein Kevin Love oder ein DeAndre Jordan nicht getan haben. Er hält Kobe Bryant für genau die Person, für die ihn auch jeder andere hält, außer Kobe selbst: einen alternden Star, der verzweifelt versucht, ein großer Teil im Laker-Imperium zu sein. Es ist nicht annähernd überraschend, dass Kobe keine Antwort darauf geben konnte, was Aldridge sich erhofft hatte zu hören. Wie soll er auch?

Er ist ja noch nicht mal zu den Fragen gekommen.