FYI.

This story is over 5 years old.

kooperation

Borussia Dortmund und Alba Berlin machen gemeinsame Sache

Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Gestern haben der achtmalige deutsche Fußballmeister und der achtmalige Basketballmeister ihre gemeinsame Kooperation vorgestellt. Sie wollen Fans gewinnen, Kompetenzen austauschen und miteinander trainieren.
Foto: Imago/Camera 4

„Reus für drei. Aubameyang mit dem Rebound, der legt raus auf Reus, nochmal für drei… Swoosh! Mit der Schlusssirene gewinnt der BVB die Best-of-Five-Serie gegen die Bayern!"

BVB-Fan Robert S. gefällt dieses Szenario. Und auch 460 weitere Fans geben dem Post auf der Facebook-Seite vom BVB einen Daumen nach oben. Natürlich, die Aussage von Robert S. ist reine Fiktion und wird so wohl nie eintreten, doch mit der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Borussia Dortmund und Alba Berlin ist diese Basketball-Analogie wohl doch nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Anzeige

In der gestrigen Pressemitteilung der Berliner Basketballer heißt es: „Der BVB und ALBA sind starke, einzigartige Marken und stehen für die gleichen sportlichen und moralischen Werte: ehrlicher Sport, Leidenschaft, Liebe zum Spiel und Fairplay. Wir freuen uns auf die Partnerschaft und möchten sie mit vielen gemeinsamen Aktivitäten leben."

ALBA Berlin ist bekannt dafür, als einer der wenigen Basketball-Vereine der Beko BBL ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen, wenn es um Sponsoren und Kooperationen geht. Ein Beispiel dafür ist der seit letztem Jahr bestehende Vertrag mit dem chinesischen Metallunternehmen ZhongDe Metal Group, mit denen sie 2014 einen internationalen Trikotsponsor an Land gezogen hatten. Eine Partnerschaft, die für das meist regionale Sponsorenbild der BBL eher ungewöhnlich war. Auch das am ersten Juli dieses Jahres eröffnete Büro der Albatrosse in Peking zeugt von einer Weitsicht in Sachen Marketing und bietet neue Möglichkeiten für die Jugendförderung und die internationale Verbreitung der Marke ALBA Berlin.

Sowohl ALBA als auch der BVB haben europaweit den höchsten Zuschauerschnitt in ihrer Sportart. So locken die Berliner Basketballer pro Heimspiel mehr als 10.000 Besucher in die Mercedes-Benz Arena und auch der Signal Iduna Park war mit mehr als 80.000 Borussen-Fans pro Spiel in der vergangenen Saison gefüllt. Die Grundlage für eine Partnerschaft scheint also mehr als gegeben und so wollen beide Mannschaften mit dieser Kollaboration in Zukunft gleichermaßen voneinander profitieren.

Anzeige

Foto: Imago/NPH; Dortmunds Gelbe Wand im Signal Iduna Park

Foto: Imago/Camera 4; Berliner O2 World (heute Mercedes-Benz Arena)

Für den BVB ist der Osten Deutschlands, Berlin mit eingeschlossen, ein interessantes Pflaster. In keiner anderen Region gibt es mehr Schwarz-Gelbe Anhänger als hier. In einer Umfrage unter fußballinteressierten Deutschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem Lieblingsverein nach Region war der BVB mit ganzen 27 Prozent im Osten der Bundesrepublik in der Beliebtheitsskala an oberster Stelle vertreten. Gefolgt vom FC Bayern mit 17 Prozent und Hertha BSC mit 7.

Neben den angedachten Vermarktungsplänen, die auch einen gemeinsamen Fanshop beinhalten, gibt es des Weiteren Pläne zum Austausch des vorhandenen Know-Hows in Bezug auf Ticketing. Doch das wohl Interessanteste für jeden Fan wird die Annäherung der beiden Profi-Abteilungen sein.

„Als wir unserem Trainer Thomas Tuchel von der Kooperation mit ALBA berichtet haben", betont Carsten Cramer, Direktor Vertrieb und Marketing im Hause Borussia Dortmund, „kam direkt der Wunsch nach einem gemeinsamen Training auf. Dem werden wir sicher Rechnung tragen, zumal wir in unserer Athletik-Halle in Dortmund über ein eigenes Basketballfeld verfügen und viele BVB-Profis schon seit Jahren leidenschaftliche Basketball-Fans sind."

Es könnte sich also ein ähnliches Zusammenspiel wie zwischen den Fuß- und Basketballern des FC Bayern anbahnen, nur dass die Verbindung zwischen ALBA und dem BVB vereinsübergreifend stattfindet. Für den deutschen Basketball bedeutet diese Kooperation jedenfalls, dass die BBL einen weiteren Schritt aus seinem Nischendasein machen wird und vielleicht, ganz vielleicht, wird es in naher Zukunft dann wirklich so kommen, wie in der Wunschvorstellung von Robert S.: Marco Reus verwirft einen Dreier und Aubameyang sammelt den Rebound ein — auch wenn es nur in einer gemeinsamen Trainingseinheit mit den Spielern von ALBA Berlin in der Dortmunder Athletik-Halle ist.

Folgt Jermain auf Twitter & Instagram: @jayraff