FYI.

This story is over 5 years old.

bbl-finals

Bamberg gegen Bayern—oder auch: Tradition gegen Retorte

Heute beginnen die BBL Finals. Bayern gegen Bamberg könnte sich zur größten Rivalität des deutschen Basketballs entwickeln.
Foto: imago/Buthmann

Heute starten die BBL-Finals und neben der Meisterschaft geht es um noch einiges mehr. Mit dem FC Bayern München und den Brose Baskets aus Bamberg stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alles deutet darauf hin, dass diese Serie die Rivalität der bayrischen Topteams auf eine neue Ebene heben könnte. Eine Best-of-Five-Serie, in der es nicht nur um einen Titel geht, sondern um bayerisches Ehrgefühl und die Vorherrschaft in einem Bundesland, in dem sich viele sowieso gerne vom Rest der Republik abspalten würden. Es ist aber auch ein Aufeinandertreffen, an dem man deutlich sehen kann, dass sich die deutsche Basketball-Bundesliga enorm weiterentwickelt hat und ein großes Potenzial aufzeigt.

Anzeige

Alt gegen neu, Tradition gegen Retorte. Wir geben eine Übersicht über das, worum es im Duell Bayern München gegen die Brose Baskets Bamberg noch geht.

Traditionsverein vs. Retorte

Wenn man sechs Deutsche Meistertitel, drei Pokalsiege und vier Champions Cups innerhalb von acht Jahren gewinnt, kann man sich zu Recht als das Nonplusultra des deutschen Basketballs bezeichnen. Alleine aufgrund dieser Erfolgsgeschichte sind die Brose Baskets Bamberg prägend für eine Ära und aus der fränkischen Kleinstadt wurde ein Traditionsstandort der deutschen Liga. In Bamberg zu gewinnen, ist bis heute für die meisten ihrer Gegner schwieriger, als aus Shaq einen Freiwurfspezialisten zu machen.

Foto: imago/Merz-Eibner-Pressefoto

Doch diese Vorherrschaft sollte mit dem Auftauchen des FC Bayern 2011 ein jähes Ende nehmen. Uli Hoeneß trieb das Projekt Bayern München Basketball nach vorne und durch eine Finanzspritze des großen Fußball-Bruders wurde den Münchner Basketballern so einiges ermöglicht. Angefangen von einer riesigen PR-Maschinerie im Hintergrund, bis hin zu der Tatsache, dass die Bayern mittlerweile zu einem Sammelbecken deutscher Nationalspieler und den amerikanischen Top-Spielern der Liga geworden sind.

Foto: imago/Camera

Freakcity vs. Eventfans

Der bisherige Erfolg Bambergs ließ in „Freak City" über die Jahre eine Basketball-Identität heranwachsen. Dies äußert sich bei jedem Heimspiel, wenn die Fans unter Beweis stellen, was sie selber von sich behaupten: die „Lautesten" der Liga zu sein.

Foto: imago/Schüler

Anzeige

In München hingegen steckte Basketball Anfangs noch in den Kinderschuhen—vor allem wenn man einen Großteil der Fans betrachtet. Sie schafften es jedoch, durch den regelmäßigen Besuch diverser Fußballspieler, einem großen Brimborium um die Spiele und letztendlich dem Titel 2014, den Audi-Dome mit Zuschauern zu füllen. Ganz nach dem Motto „Mir san Mir" entstand so über die Jahre ein Event-Publikum, das Basketball, auch in München gesellschaftsfähig werden ließ.

Foto: imago/Lackovic

Foto: imago/Sebastian Wells

Die besten Teams der Liga

Mit dem Auftauchen der Bayern in der BBL, veränderte sich das Kräfteverhältnis in der Liga. Zuvor waren es Alba Berlin, Bamberg, Oldenburg und Quakenbrück, die vor hatten, den Titel unter sich auszumachen. Doch Bayern änderte dieses Bild und ist nun etatmäßig, dass am besten aufgestellte Team. Nun wollen sie es dem großen Fußballbruder gleichtun und eine Ära der nationalen und internationalen Dominanz einläuten.

Franken vs. München

Es stehen sich fränkischer Kleinstadtcharme und Münchner Schick gegenüber. Tradition und Retorte.Für Bamberg geht es nicht nur darum gehen, sich als das beste Team in Deutschland zu behaupten, sondern zu zeigen, wer der den Ton angibt im Freistaat Bayern.

Wir sind gespannt, wer das Rennen dieses Jahr machen wird und freuen uns auf eine unterhaltsame Final-Serie, in der es um mehr geht, als den Titel der besten Mannschaft in Deutschland.

Folgt Jermain auf Twitter: @jayraff