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Ein Video zeigt uns, was sich Schiedsrichter über ihre Headsets wirklich sagen

Im Internet ist ein älteres Video aufgetaucht, das die Kommunikation unter Schiedsrichtern zeigt. Die besprechen nicht nur strittige Szenen, sondern reden auch über das Wetter.

„Ey, die haben vier Schiris! Das muss doch wenigstens der Linienrichter gesehen haben!" Wir alle haben diesen oder einen ähnlichen Spruch schon mal bei einer strittigen Abseitsentscheidung gehört. Trotz der mittlerweile mindestens acht Augen und einem Headset sind die Absprachen unter den Offiziellen und anschließend die Entscheidung des Schiedsrichters nicht immer für den Fan verständlich. Was die Schiedsrichter tatsächlich in ihrem Funk besprechen, zeigt ein Ausschnitt aus der Dokumentation „Referees at Work". Dieser geistert neuerdings wieder durch die sozialen Netzwerke. Vor allem auf Twitter und Reddit sorgte er aufgrund seiner Absurdität für Diskussionsstoff.

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Auch wenn der Clip schon einige Jahre alt ist, bleibt es interessant zu sehen, wie lustig die Kommunikation unter den Offiziellen sein kann. Die Gespräche beschränken sich nämlich nicht nur auf strittige Entscheidungen, sondern handeln teilweise auch von allgemeinen Themen wie dem Wetter. Der heimliche Star des Videos: Ivan Bebek, seines Zeichens der vierte Offizielle aus Massimo Busaccas Schiedsrichtergespann. Der wollte seinen Chef beim EM-Spiel 2008 zwischen Griechenland und Schweden vor einem Unwetter warnen, was zu einer großartigen Diskussion führte.

„Patrick sagte mir, in der Stadt ist ein heftiges Gewitter. Das kommt vielleicht hier her." Darauf antwortet der gestresste Busacca: „Ich verstehe das nicht. Wovon redest du verdammt nochmal!?" Ivan schien jedoch weiterhin keine Lust auf das nahende Unwetter zu haben: „In der Stadt regnet es. Es ist heftiger Regen. Der kommt vielleicht hier her. In ein paar Momenten. Ich dachte…"—„Das ist nicht mein Problem. Halt die Klappe!", antowortete der fokussierte und laufende Schiri auf dem Platz. Wenn man Ivan etwas lassen muss, dann das er nicht aufgibt. Auf sein „Ok… Nur als Warnung" hörte man nur ein energisches Zischen des Schweizers als Antwort. Zwischenzeitlich kann man wegen der Komik kaum glauben, dass das Gespräch nicht von Dritten mit einem anderen Text unterlegt worden ist.

Tatsächlich war die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz ein Pilotprojekt hinsichtlich dieser Technik. In der Bundesliga war Dr. Felix Brych einer der ersten der die neue Möglichkeit der Interaktion mit seinem Team in der Bundesliga nutzte. Schade eigentlich, dass der Schiri-Boxenfunk nicht immer offen gelegt wird. Einige komplizierte Entscheidungen könnten wir dann wohl besser nachvollziehen—und für Lacher würde das auch manchmal sorgen. Die Diskussionen um Fehlentscheidungen werden wohl trotzdem weiterhin nicht abbrechen—egal, wie viele technische Hilfsmittel die Offiziellen zur Verfügung haben. Oder um es mit Busaccas Worten zu sagen: „Wir sind nicht Gott. Wir machen Fehler." Amen.