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Heulsuse der Woche

Heulsuse der Woche: Polizisten-Prügler vs. Donald Trump

Wegen eines Knöllchens haben zwei Aachener zehn Polizisten verletzt, und Donald Trump ist neidisch auf Deutschland.
Foto: imago | Depo Photos

Es ist mal wieder an der Zeit, sich über ein paar Menschen zu wundern, die mit der Welt nicht fertigwerden.

Heulsuse #1: Die Polizisten-Prügler

So sah der Kontrolleur wohl nicht aus | Foto: imago | Thomas Lebie

Der Vorfall: Ein Typ in Aachen hat ein Knöllchen wegen Falschparkens bekommen.

Die angemessene Reaktion: Fluchen, davon träumen, in die Wüste von Nevada umzuziehen, das Knöllchen mit drei Wochen Verspätung bezahlen.

Die tatsächliche Reaktion: Der Typ ist komplett ausgerastet und hat gedroht, den Kontrolleur umzubringen, wenn der sich noch einmal in "seiner" Straße blicken lasse – so steht es zumindest in der Anklage. Als der dann die Polizei rief, soll der 47 Jahre alte Familienvater erst so richtig durchgedreht sein.

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Zusammen mit seinen beiden Söhnen soll er die Polizisten angegriffen haben. Zu dritt schafften sie es, insgesamt zehn Beamte zu verletzen. Laut Anklage zertrümmerte einer der Söhne einem Beamten mit einem Radmutterschlüssel die Augenhöhle, die anderen Polizisten bekamen vor allem Schläge und Tritte ab. Wirklich gebracht hat das am Ende niemandem was: Alle drei Schläger stehen seit dem heutigen Freitag wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor Gericht.

Heulsuse #2: Donald Trump

Wir wissen alle, was Donald Tusk gerade denkt | Foto: imago | Depo Photo

Der Vorfall: Deutsche Autohersteller verkaufen eine Menge Autos in den USA.

Die angemessene Reaktion: Freude, Dankbarkeit, Demut. Oder man versucht halt, selber bessere Autos zu bauen.

Die tatsächliche Reaktion: Donald Trump beschimpft die Deutschen am Donnerstag bei seinem Treffen mit der EU-Spitze als "sehr, sehr böse" ("very, very bad") und verspricht, dem ein Ende zu setzen. Im Gespräch mit Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker ging es um alles mögliche, und eigentlich war das Gespräch auch nicht öffentlich, aber am Ende kam dieser Kommentar dann doch heraus. "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen", soll Trump gesagt haben. "Fürchterlich. Wir werden das stoppen."

Wie genau er das "stoppen" will, hat der amerikanische Präsident bis jetzt noch nicht erklärt – und weil man bei dem Typen eh nie weiß, was er ernst meint und was nicht, zerbrechen sich aktuell auch noch nicht allzu viele Analysten den Kopf darüber. Aber, dass ihm der Erfolg der deutschen Auto-Industrie auf die Nerven geht, hat Trump schon öfter durchscheinen lassen: In einem Interview mit der Bild beschwerte sich der US-Präsident, dass auf den Straßen New Yorks zu viele deutsche und zu wenige amerikanische Autos herumfahren. Damals hatte er gezielt BMW mit einer "35-Prozent-Steuer" gedroht, falls die Firma wie geplant eine neue Fabrik in Mexiko statt in den USA baue.

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Das Problem mit Trumps neuer Drohung gegen die deutschen Autohersteller: BMW, VW und Daimler produzieren längst in riesigen Werken in den USA und haben dort zehntausende Arbeitsplätze geschaffen. Wenn Trump den Verkauf deutscher Autos in den USA irgendwie "stoppen" wollte, würde er also zuerst der amerikanischen Industrie schaden. Deshalb sind es momentan vor allem US-Amerikaner, die sich über Trumps Kommentar aufregen. "Trump nimmt mir das Land weg", schreibt zum Beispiel ein User auf Twitter. "Aber meinen verf*ckten Audi bekommt er nicht."

Und jetzt: abstimmen!*

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