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Brexit

Wegen Brexit müssen englische Klubs für Transfers jetzt schon mehr zahlen

Nach dem Brexit ist das Pfund Sterling ist auf ein Rekordtief gefallen und das Geld der Premier League ist dadurch weniger wert. West Ham muss für Michy Batshuayi schon mehr drauflegen. Was passiert mit Henrikh Mkhitaryan?
Henrikh Mkhitaryan dürfte für Manchester noch ein wenig teurer werden; Foto: Imago

So schnell kann es gehen: Die englische Premier League bangt nach dem Brexit um ihre Millionen. Das Referendum ist nicht mal einen Tag alt, doch schon zeigt es, was für weitreichende Folgen es alleine für die Premier League haben könnte. Das Pfund Sterling brach zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent auf 1,3304 Dollar ein—der tiefste Stand seit September 1985. Der riesige Berg der TV-Millionen von der Premier League ist damit ein bisschen kleiner geworden. Aber der Kurseinbruch der Währung hat auch Einfluss auf die Transfersummen.

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Die Investmentbank Morgan Stanley rechnet sogar damit, dass das Pfund Sterling noch auf 1,25 bis 1,30 Dollar fällt. Mittags stand das Pfund Sterling—um sieben Prozent eingebrochen— wieder auf 1,39 Dollar. Der Euro fiel zwar ebenfalls ein wenig, aber schon jetzt müssen die Premier-League-Klubs ihre Transfer-Angebote verbessern. Der im Vergleich zum Euro fallende Pfund könnte zumindest kurzfristig eine Sogwirkung auf den Transferausgaben haben. So machte West Ham etwa ein Angebot über 40 Millionen Euro für Michy Batshuayi von Olympique Marseille. Aus den vorher 31 wurden über Nacht 34 Millionen Pfund.

Auch ein Wechsel des Dortmunders Henrikh Mkhitaryan zu Manchester United könnte am Kurseinbruch des Pfunds scheitern. Wie die Bild berichtete soll ManU das Angebot von 24 auf rund 36 Millionen Euro erhöht haben, der BVB aber auf 40 Millionen Euro bestehen. Die Red Devils müssten also ihr Angebot auf 40 Millionen erhöhen, aber aufgrund des Kurseinbruchs des Pfunds knapp sieben bis zehn Prozent mehr zahlen als noch vor einer Woche. Stellt sich die Frage, ob ManU für den Armenier so tief in die Tasche greifen will.

„Es hängt nun davon ab, ob die Überweisungsgebühr in Pfund oder Euro bezahlt wird", erklärt Daniel Geey von der Anwaltkanzlei „Sheridans" in der Sportsmail. Die meisten ausländischen Spieler aus Deutschland, Italien oder Spanien wechseln aus dem Euro-Raum—also muss auch in Euro gezahlt werden. „Gleiches gilt für das Gehalt von europäischen Spielern. Sie könnten eine garantierte Summe in Euro erhalten, die man dann in Pfund umwandelt." Die Gehaltsausgaben könnten also ebenfalls steigen, sofern der Pfund auf seinem Tiefstand bleibt. Obwohl die Premier League weiter der Krösus bleibt, werden sie sich den ein oder anderen Transfer vielleicht zweimal überlegen…