Der bekannteste Raucher Bochums, „Elvis", ist längst verstorben. Elvis war immer nur da, wenn es ein Flutlichtspiel war. Schlangenlederstiefel, Pelzmantel, Sonnenbrille und Fluppe. Das war ELVIS.
Er hätte sich sicher niemals träumen lassen, dass das Rauchen in Kneipen und Bars irgendwann verboten werden würde. Mario Basler soll auch gerne mal in der Halbzeitpause eine Fluppe weggepafft haben. Zigaretten bedeuten Halt. Zigaretten bedeuten Zuversicht. Zigaretten helfen bei der Anspannung und Aufregung. Das Paffen einer Fluppe wird selbst zu einem mystischen Krimi. Gerade bei einem Pokalfight gegen die Bayern raucht es sich anders. So wie gestern Abend.
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Während alle auf das Spiel achten, stehe ich mit dem Rücken zum Spielfeld und halte Ausschau nach Rauch und Fluppe. Die Einen rauchen ganz langsam, tiefe Züge und halten den Rauch schön lange inne. Beim Ausatmen bildet sich eine kleine Rauchwolke vorm Gesicht. Es wirkt mystisch, gerade beim Flutlichtspiel. Die Anderen vergessen vor lauter Aufregung abzuaschen. Manche stecken sich auch die Fluppe in den Mund und vergessen vor Anspannung, dass sie gar nicht an ist. Gerade im Pott ist es typisch, dass viele die Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger halten, während andere die klassische Haltung zwischen Zeige- und Mittelfinger bevorzugen. Manche rauchen auch eine ganze Schachtel während des Spiels. 20 Kippen in 90 Minuten. Spielszenen fotografieren kann jeder, aber in der Kurve Menschen zu finden, die rauchen, ist schon fast eine Kunst, denn selbst im Stadion rauchen immer weniger. Und dabei sind es gelebte Emotionen. Eine Zigarettenlänge noch zu spielen, kann zur gefühlten Stunde werden.Mehr Bilder von Gerrit Starczewski findet ihr hier: www.Star-photo.de
