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Gladbachs Ultras wollen bei Heimspielen alle Aktivitäten einstellen

Reinigungskräfte sollen vor dem Pokalspiel gegen Frankfurt eine 7.000 Euro teure Blockfahne der Ultragruppe Sottocultura zerstört haben. Doch die Aktion soll nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum überlaufen brachte.
Foto: Imago

Gestern Abend spielten Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt (6:7 n.E.) im Borussia-Park um den Einzug ins DFB-Pokal-Finale. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, gab es vonseiten der Gladbacher Fans keine Choreografie vor dem Anpfiff, obwohl soviel für die Fohlen auf dem Spiel stand. Die Erklärung dafür gab es schon vor dem Spiel auf einem Flyer. Darin gab die Ultra-Gruppe Sottocultura bekannt, dass sie für das Pokalspiel auf Zaun- und Blockfahnen und ab dem kommenden Heimspiel gegen Augsburg auf alle organisierten Aktivitäten verzichten werde. Im Klartext heißt das: keine Choreos mehr, kein von Sottocultura-Mitgliedern betriebener Fan-Shop im Stadion, kein Mikrofon-Support beim Anfeuern.

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Für alle die heute nicht im Stadion sind und es interessiert. — Marvin Becko (@becko1001)April 25, 2017

Die eigentlich für gestern geplante Blockfahne war durch Reinigungskräfte zerstört worden. Für Sottocultura war dieser Vorfall "nur der (große) Tropfen, der unser Fass zum Überlaufen gebracht hat". Denn nicht nur, dass laut den Ultras durch die Zerstörung der schon fertigen Choreo "tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden" und "geschlagene 7.000 Euro (…) durch Desinteresse seitens der Borussia verschwendet wurden".

Schon vorher hatte es immer wieder zwischen Sottocultura und Verein geknallt. Der letzte Tiefschlag für die Ultras kam in Form eines Teilverbots von einer geplanten Choreo für das Europa-League-Spiel gegen Schalke 04. Da die Ultras außerdem den eigenen Verein für die "Handhabung von Stadionverbotsverfahren" kritisieren, kommt der (vorübergehende) Rückzug alles anderes als überraschend.

Gleichzeitig betont die Gruppe, dass ihnen der Schritt alles andere als leicht fällt: "Wer uns kennt, weiß, dass es uns unendlich schwer fällt, diese Entscheidung zu treffen. Sie hat rein gar nichts mit sportlichen Gründen zu tun, was wir der Mannschaft auch mitteilen werden. Eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen ist für uns aber so lange nicht vorstellbar, bis sich einige für uns grundlegende Dinge geändert haben. Wir werden auswärts weiterhin als Gruppe und auch bei Heimspielen natürlich nach wie vor als Borussia-Fans präsent sein."