Die Bayern zahlen für Hummels pro Spielminute 14 Tausend Euro

Was viele schon ahnten, ist nun offiziell: Borussia Dortmund vermeldete heute, dass Mats Hummels „sich zum 1. Juli 2016 dem FC Bayern München anschließen" wird. Der 27-Jährige bekommt beim Rekordmeister einen Vertrag bis 2021 und soll zwischen 35 und 38 Millionen Euro kosten. Dabei hatte der Hummels beim BVB nur noch ein Jahr Vertrag. Haben sich die Borussen mit dem Verkauf also ein goldenes Näschen verdient?

Hummels hatte angekündigt nach acht Jahren den Verein verlassen zu wollen und zog schon den Unmut einiger Fans auf sich. Sein derzeitiger Arbeitgeber aus Dortmund bekräftigte aber immer wieder, dass ein Verbleib und somit ein „Aussitzen" des Vertrages ebenfalls möglich sei, wenn der FC Bayern die geforderte Ablösesumme nicht zahlen wolle. Nun muss der FC Bayern für ein Jahr tief in die Tasche greifen. Wir haben das mal durchgerechnet:

Mats Hummels spielte als Stammspieler bei Borussia Dortmund seit der Saison 2008/09 291 Pflichtspiele. Das sind in allen Wettbewerben pro Saison im Schnitt 36,375 Partien für die Schwarzgelben. Das heißt, Hummels hätte (wenn er nach der EM fit bleibt) noch 36 Spiele für Dortmund gemacht. Angenommen die Bayern zahlen 36 Millionen plus 10 Millionen Gehalt, dann kostet er sie pro Spiel 1,27 Millionen Euro. Pro Spielminute kostet er die Bayern 14.198 Euro.

35 + x Mio. für Sanches
38 + x Mio für Hummels Wir schalten live zur Säbener Straße nach München. pic.twitter.com/yTNo90UbuZ
— Marvin Ronsdorf (@Marvin_Ronsdorf) 10. Mai 2016

Hummels geht als Stammspieler in die diesjährige EM. Nach dem Weltmeistertitel 2014 fiel er in ein Loch: Er spielte eine schwache Saison, war immer mal wieder verletzt und absolvierte in drei Wettbewerben 32 Spiele. Nicht auszuschließen, dass er es auch in der nächsten Saison, wie viele andere Nationalspieler, schwer haben wird in Bestform zu kommen. Zudem stemmt der FC Bayern laut mehreren Medienberichten wohl ein Gehalt von etwa zehn Millionen Euro. Der BVB, der bereit war Hummels ein ähnliches Gehalt zu bieten, dürfte also ein Plus von etwa 48 Millionen Euro machen. Der FC Bayern zahlt diese Summe für ein Jahr und muss in den kommenden vier Spielzeiten noch mal 40 Millionen an Gehalt ausschütten.

Statt leer auszugehen kann sich der BVB für diese 48 Millionen Euro sicherlich einen adäquaten Ersatz erlauben (Ablöse und Gehalt). Und das Gute: Dieser Spieler hat bei vielen Fans—anders als Hummels—noch keine Sympathien verspielt. Und seinen Titelhunger will der Neue auch nur beim BVB stillen—zumindest vorerst.