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Ein Gallier für die Gunners

Das Internet hat bei der sinnlosen Lacazette-Präsentation gewonnen

Arsenal hat nach Jahren der Internet-Häme endlich einen Star verpflichtet. Und sich im Netz doch wieder blamiert. Wir haben nach Antworten gesucht und sind auf noch mehr Fragen gestoßen.
Image via Twitter/@Arsenal

Arsenal hat vorgestern das getan, worauf schon seit Jahren gewartet wird (und dessen alljährliches Ausbleiben eine Art Running Gag geworden ist): Die Gunners haben die Verpflichtung eines richtig dicken Fisches bekanntgegeben. Die Rede ist vom französischen Nationalstürmer Alexandre Lacazette, der für rund 60 Millionen Euro von Lyon nach London wechselt. Auch Dortmund soll Bild-Informationen zufolge den 26-Jährigen mit Interesse beäugt haben. Nun werden dieser Tage Verpflichtungen nicht einfach nur kommuniziert, sie werden performativ zelebriert. In diesem Zusammenhang muss der Name Lorenzo Pellegrini fallen. Dass der 21-Jährige Mittelfeldspieler von US Sassuolo zum AS Rom wechselt, hat die Roma mit einem kleinen FIFA-Einspieler bekanntgegeben.

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Jetzt war Arsenal an der Reihe. Wie haben sie ihren neuen Goldjungen der titelhungrigen Anhängerschaft vorgestellt? Erstens hat sich die Social-Media-Abteilung von Arsenal einen Wortwitz aus dem Kreuz geleiert, indem sie den Hashtag #LacaNewSigning ins Leben rief. Eine Anspielung auf Wengers Dauerausrede "Like A New Signing", wenn ein Langzeitverletzter zur Mannschaft zurückkehrte, während wieder kein Star verpflichtet wurde.

Eigentlich ganz clever, weil selbstironisch. Aber leider gibt es auch ein Zweitens. Zweitens hat Arsenal Laca ein Arsenal-Trikot hochhalten lassen. So weit so normal. Nur: Er trug doch schon eins.

Diese tiefgründige Beobachtung hat unser englischer Kollege Jim Weeks gemacht. Und seitdem können wir nicht aufhören, darüber zu sinnieren. Also, jetzt mal im Ernst: Warum hält Lacazette ein Trikot hoch, das er schon anhat? Warum hält er nicht wenigstens die Rückseite seines Trikots in die Kamera, damit man seinen Namen (Surprise!) und seine Rückennummer (Spoiler: Wird noch geheimgehalten) sehen kann? Warum muss er es überhaupt hochhalten? Warum kann er nicht einfach mit verschränkten Armen dastehen und dank eines veritablen Macker-Blicks auch den pessimistischsten Arsenal-Fan davon überzeugen, dass nächstes Jahr der Titel drin ist?

So viele Fragen, nur Antworten haben wir nicht. Dafür noch eine Frage: Wie kann es sein, dass man 52 Millionen Pfund für einen Spieler ausgeben kann, aber nicht in der Lage ist, einen in sich nicht-redundanten Tweet in den Äther zu feuern? Oder steckt da eine deepere Message dahinter, irgendein Subtext, da ja auch schon #LacaNewSigning ordentlich meta ist? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass Chris Macchi mit diesem Tweet gestern Abend das Internet gewonnen hat.

Okay, und wir wissen, dass Lacazette nächstes Jahr nicht Champions League spielen wird. Außer bei FIFA auf der Playstation.