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NBA Finals

LeBron holt historischen Titel für Cleveland und zeigt, dass er doch ein Mensch ist

LeBron und die Cavs waren von allen abgeschrieben worden, vor allem nach dem 1:3 Rückstand. So einige werden ihre Meinung über LeBron nochmal überdenken müssen.

Die Cleveland Cavaliers haben heute Nacht das siebte und damit entscheidende Spiel der Finalserie gegen die Golden State Warriors mit 93:89 gewonnen und ihr unglaubliches und historisches Comeback eindrucksvoll vergoldet. Es war der erste Titel überhaupt für die Cavs und die erste bedeutende Meisterschaft für die Stadt Cleveland seit 52 langen Jahren. Darum hat LeBron nach der Schlusssirene auch gezeigt, dass er doch ein Mensch ist. Und der größte Cleveland-Fan von allen.

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Entscheidender Mann auf Seiten der Cavs—neben Spielmacher Kyrie Irving mit 26 Punkten—war Superstar und Ego-Weltmeister LeBron James, dem ein Triple Double (27 Punkte, 11 Rebounds und 11 Assists) gelang. Er war es auch, der in der absoluten Crunch Time für die wichtigen Aktionen sorgte. Neben einem In-your-Face-Dreier beim Stand von 87:86 für die Warriors und zwei wichtigen Rebounds kurz vor Schluss war vor allem sein Monsterblock gegen Andre Iguodala beim Stand von 89:89 gold(ring)-wert:

Monsterblock von — Michael Spandern (@Spandern)June 20, 2016

Durch den dritten Sieg in Folge konnten die Cavs den 1:3-Rückstand gegen die Warriors am Ende tatsächlich noch drehen. Nie zuvor war dies einem Team in den Finals gelungen. Für LeBron ist der Titel besonders viel wert, schließlich stammt er aus einer Stadt in der Nähe von Cleveland, wo er 2003 auch seine NBA-Karriere begang. Nach sieben Jahren bei den Cavs standen null Titel und ein verlorenes Finale gegen die Spurs auf der Habenseite. Nach seinem Wechsel zu den Heat 2010 sicherte er sich 2012 endlich einen Meisterring (und nur ein Jahr später den zweiten), gleichzeitig gingen auch zwei Finals mit Miami verloren. Nach dem Endspiel-K.O. gegen die Warriors im letzten Jahr stand James' persönliche Finalbilanz bei 2:4, spätestens nach Spiel vier in dieser Serie sah alles nach einem katastrophalen 2:5 aus. LeBron und Cleveland, das sollte einfach nichts mehr werden. Bis James und seine Cavs Historisches leisten sollten. Dass es ausgerechnet in dieser Saison gegen diesen Gegner geklappt hat, ist umso erstaunlicher. Schließlich haben die Warriors die Regular Season nach Belieben dominiert und mit 73 Siegen einen neuen Rekord aufgestellt, während James in dieser Spielzeit regelmäßig in der Kritik stand.

Vor diesem Hintergrund ist auch zu erklären, warum sich LeBron nach der Schlusssirene verdammt emotional zeigte. Er meinte in einem ESPN-Interview, er habe Herz, Blut, Schweiß und Tränen in das Spiel gesteckt, „um dieser Stadt einen Titel zu bringen." Und dann zeigte er auch noch seine religiöse Seite:

„Ich weiß nicht, warum der Herr da oben mir den schwierigsten Weg gegeben hat, aber der Herr bringt dich in keine Situationen, die du nicht auch bewältigen könntest (…) Anstatt mich zu fragen, warum nur ich, habe ich mir gesagt, dass es genau das ist, was von mir erwartet wird."

Am besten fassen es aber diese fünf Worte zusammen: „Cleveland, this is for you!"