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Rapid-Ultras mogelten sich von hinten an den Austria-Block heran

Der Fall des ehemaligen Austria-Ultras und jetzigen Rapid-Stürmers Maximilian Entrup überschattete das Wiener Stadtderby. Austrias Ultras von „Inferno Wien“ bezogen erstmals Stellung zur Fan-Karriere der Rapid-Neuverpflichtung.

Beim gestrigen 318. Wiener Stadtderby kam es zu einer Ausseinandersetzung zwischen Fans von Rapid Wien und Fans des Gastgebers Austria Wien. Schon während des Spiels zündeten beide Fanlager ordentlich Pyrotechnik und boten sich ein Wetteifern im Choreographieren. Obwohl Rapid das Derby 4:1 für sich entscheiden konnte, stifteten ein paar Rapid-Anhänger nach Abpfiff der Partie Unruhe. Sie hatten es geschafft, in den Block der Heimfans zu gelangen und lieferten sich am Zaun ein paar Scharmützel. Die Polizei war allerdings innerhalb kürzester Zeit zur Stelle und entschärfte die Situation.

Im Vorfeld des Derbys hatte es eine immer wieder aufkeimende Diskussion um Rapid-Neuverpflichtung Maximilian Entrup gegeben, bei der offenbar noch Klärungsbedarf besteht. Entrup hatte in seiner Jugendzeit drei Jahre für Austria Wien gespielt und soll zudem in der Ultra-Gruppe „Inferno Wien" aktiv gewesen sein. Eine offizielle Stellungnahme von Rapid Wien ließ auf sich warten, stattdessen hatten die Fans von Rapid das Ding zunächst selbst in die Hand genommen. Mit einem Banner und einer selbst geschalteten Stellenannonce, mit der sie ihren Neuling an andere österreichische Topklubs verticken wollten, zeigten sie in den vergangenen Wochen erste Drohgebärden in Richtung Entrup.

Seither ist die „Causa Entrup" im Fanlager von Rapid Wien omnipräsent und hatte offenbar auch zu einer Aufheizung der Stimmung vor dem Stadtderby geführt. Auch während des Derbys blieben Sticheleien beider Fanglager nicht aus. Während das „Inferno Wien" ein provokantes Spruchband mit den Worten „Max Entrup: Violetter Nachwuchs-Ultrà als grün-weiße Sturmhoffnung?" präsentierte, bezogen die „Lords Rapid" in die andere Richtung Stellung: „Entrup keiner von uns".

Nach dem Spiel am gestrigen Sonntag hatte die Ultra-Gruppierung „Inferno Wien", bei der Maximilian Entrup aktives Mitglied gewesen sein soll, erstmals Stellung zu seiner Person bezogen und einige Details zu der Fankarriere des Rapid-Neulings veröffentlicht. Demnach kam Entrup Anfang 2013 durch ein anderes Mitglied zur Gruppe und soll dort ein bis anderthalb Jahre aktives Mitglied gewesen sein. Wenn er nicht gerade selbst für die Austria-Jugend auf dem Platz stand, "bastelte er an Doppelhaltern, kaufte sich regelmäßig Aufkleber und war auch oft auf der Osttribüne anzutreffen". So heißt es in der Stellungnahme des Inferno.