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Italien

Warum Napoli-Capo „Genny der Schreckliche" für zehn Jahre hinter Gittern muss

Beim Pokalfinale in Rom 2014 gab de Tommaso noch den Schlichter, jetzt muss der mächtige Ultra ins Gefängnis. Zusammen mit seiner halben Familie soll er Drogen im großen Stil geschmuggelt haben.

Erinnert ihr euch noch an Gennaro De Tommaso, besser bekannt unter seinem Kampfnamen „Genny 'a Carogna" („Genny der Schreckliche")? Der Capo der Napoli-Ultras erlangte beim Pokalfinale 2014 in Rom Berühmtheit, als erst die Polizei und dann Napoli-Spieler Marek Hamsik mit ihm verhandeln mussten. Er und seine Mannen hatten zuvor randaliert und das Spielfeld mit Feuerwerkskörpern beschossen, um den Anpfiff zu verhindern. Vor dem Spiel war mit Ciro Esposito ein Anhänger des SSC Neapel angeschossen worden (der später seinen Verletzungen erliegen sollte). Seiner „Schlichterrolle" zum Trotz wurde de Tommaso nach dem Pokalfinale mit einem fünfjährigen Stadionverbot belegt.

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e se sostituissimo — Lodovico Zanetti (@VicoZanetti)April 8, 2015

Dieses Mal fällt die Strafe deutlich empfindlicher aus, denn „Genny 'a Carogna" muss für zehn Jahre ins Gefängnis. Die italienische Justiz hatte ihm Drogenhandel im großen Stil sowie die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen und eigentlich eine 18-jährige Haftstrafe gefordert. Zusammen mit zwei Onkel und zwei Cousins soll er laut Informationen der Gazzetta dello Sport Marihuana und Koks aus den Niederlanden und Spanien nach Italien geschmuggelt haben. Auch sein Vater, er ranghohes Mafia-Mitglied, sitzt im Gefängnis.

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Für Napolis Ultraszene macht das keinen großen Unterschied, weil de Tommaso schon vorher unter Hausarrest stand.