Der gestrige Abend sollte für den FC Steaua Bukarest ein Fest werden: Im Qualifikationsspiel für die Champions League miss sich der Verein gegen Manchester City in der gut gefüllten Arena Națională. Der Klubeigner des seit 1989 privatisierten ehemaligen Armeeklubs hatte sich für das Spiel in der Königsklasse gegen Guardiolas Citizens etwas besonderes einfallen lassen: Auf der Gegengeraden sollte eine riesige Choreo an den legendären Sieg des Europapokals der Landesmeister vor 30 Jahren erinnert werden. Steaua war 1986 schließlich der erste osteuropäische Klub, der den Vorgänger-Wettbewerb der Champions League gewinnen konnte.
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Als die Zuschauer vor Anpfiff jedoch ihre Papptafeln hochhoben, muss den Steaua-Offiziellen das Herz in die Hose gerutscht sein: Statt der Huldigung des legendären Triumphs von 1986 stand in Ober- und Unterrang in riesigen Buchstaben: „Doar Dinamo Bucuresti", was so viel heißt wie „Nur Dinamo Bukarest"—welcher nicht weniger als der verhasste Stadtrivale von Steaua ist. Dahinter steckt ein wirklich dreckiger Seitenhieb und der wohl epischste Streich der europäischen Fankultur.Massive hit from Dinamo's fans ahead of the derby on their rival's Champions League night.This should make headlines pic.twitter.com/hxkf31h3IJ
— Emanuel Roşu (@Emishor) 16. August 2016
Wie rumänische Medien erklärten, gab Steaua-Eigner Gigi Becali für das Spiel gegen Manchester vor eine Choreo zu präsentieren. Blöd nur, dass im Verein keiner wirklich Erfahrung damit hat: Das Verhältnis der Ultras von Steaua mit Mäzen Becali ist zerrüttet und die organisierte Fanszene wandte sich vom Verein ab. Als eine Gruppe von Dinamo-Fans von der Chroeo-Idee hörte, meldete sie sich beim Verein und gab sich dabei als professionelle Firma für die Planung von Choreografien aus. Der Verein nahm die Unterstützung der vermeintlichen Helfergruppe gerne an. Der Rest ist eine Demütigung für Steaua—die wohl seinen Höhepunkt in der schallenden 0:5-Niederlage gegen City auf dem Platz fand.Mehr: Ein Steaua-Ultra will einen Investor stürzen und seinen Verein zurückerobern