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Camp Nou

Wir haben mit den Freerunnern gesprochen, die ins Camp Nou eingebrochen sind

Zwei Niederländer haben der Welt in einem YouTube-Video gezeigt, wie leicht man ins Camp Nou reinkommt. Deutlich schwieriger war es bei einer anderen Arena, haben sie uns verraten.
Foto: Munki Motion Media

Fußball ist in den letzten Jahren zu einer Hochsicherheitsveranstaltung geworden. Zwar schaffen es Flitzer immer wieder auf den Platz, doch im Allgemeinen ist die Polizeipräsenz nicht nur bei Risikospielen immens. Und die meisten Stadien sind hermetisch abgeriegelt.

Eigentlich gilt das auch für die Heimstätte des FC Barcelona, doch zwei Jungs aus den Niederlanden haben gezeigt, dass man im Schutz der Dunkelheit relativ easy ins Camp Nou gelangen kann—zumindest wenn man Freerunner ist. Und wenn man erstmal im Stadion ist, sind auch tolle Aussichtspunkte nur noch ein paar Treppenstufen entfernt. VICE Sports hat mit den Jungs über ihre Motive gesprochen und sich sagen lassen, welches Stadion deutlich schwieriger zu knacken war als das Camp Nou.

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„Ursprünglich war die Idee, die Sagrada Familia zu besteigen. Wir hatten uns schon die nähere Umgebung angeschaut, waren dann aber zu dem Schluss gekommen, dass es ein fast aussichtsloses Unterfangen wäre. Also fiel unsere Wahl auf das Camp Nou", erzählt mir Dinkleman, der schon seit acht Jahren passionierter Freerunner ist, aber erst vor Kurzem zum Klettern gekommen ist.

Und warum haben sie das gemacht? „Es ist unsere Leidenschaft, unsere Grenzen auszutesten und zu schauen, wie weit wir kommen können. Wir klettern gerne auf Gebäude. Mit diesen Aktionen verdienen wir kein Geld, aber sie passen zu unserer Lebensphilosophie", erklärt uns der 24-jährige Niederländer.

Jordy mit dem Luxusausblick im Camp Nou. Foto: Munki Motion Media

Barça klärt den Vorfall aktuell auf, aber beide Niederländer sind sich sicher, dass der Verein sich ordentlich den Kopf darüber zerbrechen wird, wie sie ins Stadion gelangen konnten. „Uns ist klar, dass sie wegen unserer Aktion ziemlich sauer sind. Vielleicht werden sie jetzt auch die Sicherheitsmaßnahmen rund um ihr Stadion verbessern", sagen sie mit einem Grinsen. Jordy Riebeek—Joachims ‚Komplize' in dem Video—erklärt, dass es ziemlich einfach war reinzukommen.

„Wir mussten ein paar Zäune in Stadionnähe überwinden und dann noch ein paar mehr im Stadion selbst. Doch die Wahrheit ist, dass das Ganze nicht wirklich schwierig war. Sobald wir im Stadion waren, konnten wir auf die Tribüne und unseren Aufstieg beginnen", erzählt Jordy. „Es gab keinerlei Security, im Stadion haben wir nur ein paar Arbeiter auf dem Spielfeld gesehen."

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Das Video haben sie am 7. November um elf Uhr abends gedreht. Und während für den Einstieg in das Stadion von Ajax Amsterdam mehr als ein Monat Vorbereitung nötig war, reichten für das Camp Nou ein paar Stunden aus.

Ihr erster Einstieg galt der Amsterdam Arena

Bis jetzt haben die beiden niederländischen Abenteurer noch keine rechtlichen Probleme für ihre Aktionen bekommen. Und beide behaupten, dass sie sich auch wegen des Camp-Nou-Einsteigens keine Sorgen machen. Jody betont, dass sie am Ende nichts Schlimmes machen. „Unser Ziel ist es, auf Gelände zu gelangen, ohne dort etwas zu zerstören oder mitzunehmen. Uns ist wichtig, dass das klar ist."

„Alles, was wir machen, verfolgt ein Ziel: ein abenteuerliches Leben zu haben", erklärt mir Joachim.

Das scheint ja bisher ganz gut zu klappen.