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neue regeln zur em

Es gibt 95 Regeländerungen im Fußball—hier die Wichtigsten

Es gibt keine Dreifachbestrafung mehr, Thomas Müller sollte Elfmeter nun mit mehr Tempo verschießen und Pierre-Michel Lasogga muss sein Unterhemd im Schrank lassen. Das Besondere: Die Regeln gelten schon für die EM.
Foto: Imago

Ab dem 1. Juni 2016 gibt es 95 Änderungen im Regelbuch des Fußballs. Das entschieden die von der Fifa beauftragten Regelhüter des International Football Association Board (IFAB). Was sich nach wenig anhört, ist ziemlich viel: Es wurden mehr als 10.000 Wörter (!) aus dem Regelwerk gestrichen und die IFAB spricht von den wohl größten Änderungen seit 130 Jahren. Eines der Ziele war die Regelbuch-Inhalte dem Fußball des 21. Jahrhunderts anzupassen und es zu vereinfachen. Das Besondere für Fans und Spieler ist, dass die neuen Regeln schon für die EM gelten.

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Während die IFAB noch über ein Straftor bei einem Handspiel auf der Torlinie berät, stehen andere Neuerungen schon fest. Und die werden in Zukunft wohl für wesentlich weniger Diskussionen sorgen. Unter anderem liegt die immer wieder diskutierte Dreifachbestrafung nun im Ermessensspielraum des Schiedsrichters. Pierre-Michel Lasogga muss sein viel zu langes weißes Unterhemd für immer einpacken, denn die Unterwäsche der Spieler muss dieselbe Farbe wie Hose oder Trikot haben. Thomas Müller muss in Zukunft mit mehr Speed seine Elfmeter verschießen. Das Abstoppen beim Strafstoß gibt nun nämlich Gelb und Freistoß für das andere Team.

Andere Regeln sind wesentlich unwichtiger oder schon gängige Praxis: Vereine und Verbände dürfen ihr Logo nun auch offiziell—sofern es keine Werbung ist—auf Eckfahnen zeigen. Die Pöbler müssen in Zukunft aufpassen: Der Schiedsrichter darf in Zukunft schon vor Anpfiff die rote Karte zücken—auch wenn das bestrafte Team anschließend zu elft auflaufen kann.

Wir haben einige der neuen Regeln aufgelistet:

- Der Anstoß darf in alle Richtungen gespielt werden und muss nicht mehr mit einem Pass nach vorn ausgeführt werden.

- Die Dreifachbestrafung liegt im Ermessensspielraum des Schiedsrichters. Wenn der Abwehrspieler im eigenen Strafraum den Ball—und nicht den Gegenspieler—attackieren wollte, kann der Schiri ihm auch nur die gelbe Karte zeigen. Durch den Elfmeter wird die Torchance trotzdem wieder hergestellt.

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- Unter 20-25 Sekunden sind Behandlungspausen auf dem Platz erlaubt. Zuvor muss es jedoch eine gelbe oder rote Karte für das Foulspiel gegeben haben.

- Der Schiedsrichter darf nun auch offiziell das Spiel für eine Trinkpause unterbrechen, jedoch muss er die Zeit nachspielen lassen.

- Socken, Tapeverbände, Unterhemden oder Unterhosen dürfen künftig nicht mehr eine andere Farbe haben als die Spielkleidung.

- Der Schiedsrichter muss beim Anzeigen der Vorteilsregel nicht mehr zwingend beide Arme heben, einer reicht.

- Bei einer Tätlichkeit gegen einen Auswechselspieler, Trainer oder Offiziellen der gegnerischen Mannschaft sowie bei einem Foul gegen einen Gegenspieler hinter der Seitenauslinie gibt es direkten Freistoß und nicht mehr Schiedsrichterball.

- Wenn ein Spieler seinen Schuh verliert, darf er bis zur nächsten Spielunterbrechung auch ohne Schuh weiterspielen.

- Beim Elfmeter darf der Ausführende nicht mehr komplett den Anlauf abstoppen, sondern ihn nur verzögern- Ansonsten gibt es Gelb und Freistoß für den Gegner. Bewegt sich der Torwart zu früh nach vorne, bekommt er auch Gelb.

- Bei ruhenden Bällen (also Frei-, Eck- An- oder Abstoß) muss der Ball deutlich bewegt werden—ein leichtes Berühren zählt nicht mehr.