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Hoppla, der DFB sucht 6,7 Millionen Euro vom Sommermärchen

Eine millionenschwere Zahlung an die Fifa ist nicht dort gelandet, wo sie hinsollte. Wo das Geld jetzt steckt, weiß der DFB nicht, behauptet aber, dass es nichts mit der WM-Vergabe 2006 zu tun habe.
imago/Eibner

Der Weltfußball steht momentan Kopf. Nach Jahren der Korruptionsvorwürfe scheint langsam immer mehr Schmutz ans Licht zu kommen. Nachdem bereits Fifa-Chef Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini von der Ethikkommission des Weltverbands gesperrt worden sind, ist noch lange nicht Schluss. Nun muss auch der DFB die ersten Ungereimtheiten zugeben.

Am Freitag meldete sich der Deutsche Fußball-Bund, der größte nationale Fußballverband der Welt. Klar, wenn so ziemlich jeder der Fußball-Funktionäre über Jahre miteinander arbeitet und alle gefühlt Dreck am Stecken haben, wird solch eine Krise auch nicht so einfach am DFB vorbeiziehen.

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DFB Sommer 2015: "nebulöse Andeutungen". "Völlig haltlose Spekulationen"DFB Herbst 2015: Sucht 6,7 Mio €.
— Christoph Becker (@c_h_w_b) 16. Oktober 2015

Der Verband informierte in einer Stellungnahme, dass es rund um die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wohl Ungereimtheiten gab. So seien „Hinweise bekannt geworden, dass im April 2005 eine Zahlung des Organisationskomitees der WM 2006 in Höhe von 6,7 Millionen Euro an die Fifa geleistet wurde, die möglicherweise nicht dem angegebenen Zweck entsprechend verwendet wurde".

Das Geld sollte eigentlich dem Fifa-Kulturprogramm zu Gute kommen und rund um das Sommermärchen diverse Projekte unterstützen. Der DFB kann das Geld aber nicht finden. Er weiß nur eins: „Die Zahlung stand in keinem Zusammenhang mit der bereits rund fünf Jahre zuvor erfolgten Vergabe." Aufgrund des anhaltenden Ermittlungen gegen die Fifa und der Vorwürfe, dass die Austragungen von diversen Weltmeisterschaften durch Schmiergelder gekauft wurden, leitete DFB-Boss Wolfgang Niersbach schon im Sommer eine interne Untersuchung der WM-Vergabe 2006 ein.

Immer noch lustig: Das Foto ist gerade einmal 15 Monate alt. #gutefreunde #fifa pic.twitter.com/f71apvk7Iy
— Rafael Buschmann (@Rafanelli) 10. Oktober 2015

Das Sommer-Märchen soll also gekauft worden sein? Die Presseerklärung dementiert dies, denn „im Rahmen seiner Prüfungen hat der DFB keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden." Zudem sollen keine Stimmen gekauft worden sein. Die 6,7 Millionen Euro sind trotzdem weg.

Mit Unterstützung externer Rechtsberater wird nun überprüft, ob der DFB gar Ansprüche auf eine Rückforderung der Millionen-Zahlung hat. Ein abschließendes Ergebnis der Untersuchung liegt noch nicht vor. Wir sind aber sicher, dass da noch einige Ergebnisse folgen werden…