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Extremsport

Der fantastischste Sport der Welt: Extrembügeln

Die Idee des Sports ist simpel: Bügeln an verrückten Orten. Seitdem gibt es einen regelrechten Hype. Aber: Sag Extrembüglern nicht, dass der Sport lächerlich sei.
Foto: twitter.com

Du hast richtig gehört: Es gibt eine Sportart, die Extrembügeln heißt. Und sie hält das, was sie verspricht. Die ausschließlich im Freien ausgetragene Extremsportart hat das simple Ziel, an verrückten Orten Wäsche zu bügeln—natürlich nur original mit heißem Bügeleisen und Bügelbrett.

Die noch junge Sportart wurde 1997 im englischen Leicester von Phillip Shaw gegründet. Shaw, Fabrikarbeiter und Bergsteiger, soll dem Mythos nach keine Lust mehr gehabt haben seinen Tag mit Hausarbeit daheim zu verbringen. Daraufhin soll er sich entschlossen haben eine Bergtour zu machen und nahm seine Bügelwäsche sowie sein Bügeleisen einfach mit. Nach weiteren Touren zog der Spaß zahlreiche Nachahmer an. Auch in Deutschland fand der Sport seine Jünger. Gründer der deutschen Extrembügler, Kai „Hot Crease" Zosseder, hatte Extrembügel-Pionier Shaw auf einer Neuseelandreise im Jahr 2000 kennengelernt und gründete er im selben Jahr in München die German Extreme Ironing Section (GEIS), die zwei Jahre später die erste Weltmeisterschaft organisierte.

@k_risreyez extreme ironing? pic.twitter.com/jQYwotCLDy
— LIJ (@elijahjorell) 29. November 2016

Weil der Event-Charakter so groß ist, zahlreiche Waschmittel- sowie Bügeleisen-Hersteller die Events als Marketing-Plattform nutzen und der Sport eben „Extrembügeln" heißt, wird er oftmals als reiner Spaßsport dargestellt. Die Extrembügler hören das natürlich nicht gerne. Viele Sportler nehmen nach dem großen Hype vor etwa zehn Jahren den Sport bis heute sehr ernst und verweisen auf die intensive Vorbereitung, die athletischen und konditionellen Anstrengungen sowie die Risiken bei Bügel-Wettkämpfen in Gebirgen oder unter Wasser. Neben einer Weltmeisterschaft, zahlreichen Unterdisziplinen wie Rocky oder Water Style werden seit jeher immer neue Rekorde aufgestellt.

Die Rekordjagd begann mit Extrembügeln zweier Briten am Basislager des Mount Everest auf einer Höhe von 5.400 Metern. Die frische Wäsche sollen sie anschließend sogar den Gipfel hinauf getragen haben. Dieser Rekord wurde anschließend zahlreiche Male mit neuen Höhen geschlagen: Etwa durch Bügeln auf dem Kilimandscharo (5.895 Meter) oder auf der Spitze des höchsten Bergs Amerikas, dem Aconcagua (6.962 Meter). Andere Rekord-Bügler gingen mit ihrem Bügelbrett fast 140 Meter tiefunter Wasser oder liefen den London-Marathon mit voller Bügel-Ausstattung. Ihr überlegt euch bestimmt auch schon, wo ihr euer Bügelbrett mitnehmen wollt. Also, wenn ihr überhaupt bügelt.