Die Arsch-Galerie der deutschen Wrestling-Szene
Alle Fotos: Grey Hutton

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Die Arsch-Galerie der deutschen Wrestling-Szene

Jeder liebt Hinterteile in hautengen Spandex-Shorts.

Ihre Namen sind Crazy Sexy Mike, Cash Money Erkan oder Axel „„Axeman" Tischer. Wenn man ehrlich ist, könnte jeder dieser Typen genauso gut ein Protagonist in einem x-beliebigen Rap-Video sein. Doch mit Musik haben alle, bis auf Cash Money Erkan, der seinen eigenen Rapper mit zum Ring bringt, recht wenig zu tun. Sie alle sind Charaktere, die sich in halsbrecherischen Aktionen und choreographischen Inszenierungen jeden ersten Samstag im Monat als Teil der German Wrestling Federation (GWF) in Berlin ihr Heimspiel abliefern. Natürlich zählen zu ihrer Show neben ihren abgefahrenen Namen auch extravagante Outfits, die zu ihrer Persona beitragen und dir vermitteln sollen, was für toughe Kerle sie doch sind. Wir haben uns diese Outfits mal ein bisschen genauer angeschaut und präsentieren: Die Arsch-Galerie der deutschen Wrestling-Szene.

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Alle Fotos: Grey Hutton

Cash Money Erkan

Er ist quasi der Haftbefehl unter den Berliner Wrestlern und seine Einzugsmusik „„Böse und Hart" ein Hit. Für so einen langen Lulatsch ist er extrem mobil und obwohl er angeblich so ein tougher Gangsta ist, kann man sich auf den zweiten Blick auch vorstellen, dass er mal auf dein Kind aufpasst.

Sasa Keel

Die Angst vor dem Ausländer hat weder Klu-Klux-Klan noch Pegida erfunden, sie ist eins der beliebtesten Stilmittel im Wrestling, um „„Heat", also den Missmut der Zuschauer, zu generieren. Das Gimmick vom dalmatischen Playboy Sasa Keel samt Balkanpop-Einzugsmusik löst bei uns als Humanisten allerdings eher positive Assoziationen an die kroatische Adria-Küste aus.

Dolph Ziggler

„Die Phrase „Stealing the show" ist eigentlich so alt wie das Wrestling selbst. Bekennende Showstealer sind z.B. WWE-Legende Shawn Michaels (jetzt fundamental-christlicher Jagd-Fanatiker) und sein Widergänger Dolph Ziggler. Ansonsten ist das Design dieser Radlerhose eher an die ikonisch pink-schwarze Ringkleidung von Bret „„The Hitman" Hart angelehnt. Bonus-Erkenntnis: Orangenhaut macht auch vor Wrestlern nicht Halt.

Axel Dieter Jr.

Superschnösel ist immer eine dankbare Rolle für Bad Guys im Wrestling. Wenn man dann noch Axel Dieter Junior heißt, frisch vom Frisör kommt und sich „„heiß und würzig" auf den Hintern schreibt, kann man nicht verlieren, selbst wenn man verliert.

Blue Nikita

Ob diese griechische Kehrseite Tsipras gewählt hat oder sich lieber von Angela Merkel retten lässt, weiß man nicht. Sicher ist nur, dass sie Blue Nikita gehört, einer von Deutschlands versiertesten Wrestlerinnen, ihres Zeichens auch Ladies Champion von German Stampede Wrestling.

Melanie Gray

Oh my god, look at her butt. Das ist freilich nicht Nicki Minaj, sondern Melanie Gray, eine bayerische Wrestlerin und angebliche Schauspielerin, die ihre Brötchen bei der WXW in Oberhausen verdient. Aber Moment – kann man mit Wrestling in Deutschland überhaupt Brötchen verdienen?

Axel „„Axeman" Tischer

Nichts an dieser Hose sagt „„Biest von einem Mann", obwohl der Axeman das vermutlich sein will. Vielleicht soll das Ganze an ein Mixed-Martial-Arts-Outfit erinnern, uns erinnert es eher an Stoffe wie man sie 1991 bei der Rhythmusgymnastik getragen hat.

Carribean Killer Rambo

Deutsches Camouflage geht immer, selbst wenn man aus der Karibik kommt. Bei Flakweste sind wir uns da nicht so sicher. Als Babyface (= Guter) firmierte er kürzlich noch unter dem weniger martialischen Kompositum Salsakid Rambo, allerdings auch schon mit Flakweste.

Crazy Sexy Mike

Wenn sein Name eine Referenz an die Frauenband TLC sein soll, dann lassen wir ihn gelten. Aber nur dann. Wie im Vorgängerpo das Camouflage, gilt Stacheldraht bei Wrestling-Unterwäsche als zeitloser Klassiker. Crazy Sexy Mike ist übrigens nicht nur Berliner Wrestling-Legende und respektierter Trainer, sondern auch Filmemacher – siehe seine Komödie „„John & Rambo".

Pascal Spalter

Der Mann mit dem Fernsehturm auf dem Rücken ist der amtierende Champion der German Wrestling Federation. Als Kraftpaket der Liga lautet sein Schlachtruf „„Just spalt it!", was bei Rückenansichten wie dieser vermutlich andere Assoziationen hervorruft als er gerne hätte.

Karsten Beck

Dieser Arsch ist amtierender WXW Champion, eine Liga aus Oberhausen, die gerade von sich Reden macht, weil sie den „„Wrestling-Anti-Christ" und Skandalbooker Vince Russo als Investor verpflichten konnte. Nach Camouflage und Stacheldraht der Spitzenreiter der Elastan-Dekos: Flammen. Seit kurzem erst out: Tribals

Referee

Schiedsrichter im Wrestling haben die undankbare und zugleich anspruchsvolle Aufgabe, echte Regeln auf eine falsche Sportart anzuwenden. Sie geben bei sogenannter „„outside interference" nur selten eine gute Figur ab, und das liegt nicht nur an diesen Sträflingshemden wie aus einem Tex-Avery-Cartoon.

Big Daddy Walter

Das „„OWN THE MAT" ist hier beinahe wörtlich zu verstehen, denn Big Daddy Walter ist ein Mann von beträchtlicher Größe und Körperumfang. Die bunten Accessoires auf dem Rücken sind nicht etwa Wärmepflaster für die Bandscheiben oder gegen Nackenakne, sondern Unterstreichung der karnevalistischen Stimmung bei GWF-Veranstaltungen.

Koray

Er ist Mitglied der Dark Society, eines sogenannten Heel-Stables. Sehr beliebte Storyline: Menschen mit verabscheuungswürdigen Absichten wie Macht und Geld tun sich zusammen, um den aufrichtigen Wrestlern das Leben schwer zu machen.

Folgt Berni auf Twitter: @stburnster