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FIGHTLAND

Schult Conor McGregor zum neuen WWE-Superstar um?

Als „The Notorious" seinen Rücktritt twitterte, löste er im Netz einen Sturm von Gerüchten aus. Wird er wieder Klempner oder doch eher John Cenas Endgegner?

Vorgestern Abend haben wir wieder mal erlebt, was ein einziger Tweet im Irrenhaus Internet auslösen kann. Die Rede ist von diesem Tweet:

I have decided to retire young.
Thanks for the cheese.
Catch ya's later.

— Conor McGregor (@TheNotoriousMMA)April 19, 2016

Denn seit UFC-Federgewicht-Champion seinen sofortigen Rücktritt auf Twitter verkündet hat, fegt ein Sturm von Gerüchten und wilden Theorien durchs Netz. Um eine Sache sind wir auf jeden Fall schlauer. Wer vorher noch gezweifelt hat, dass MMA und UFC einen hohen (pop-)kulturellen Stellenwert haben, hält jetzt die Klappe.

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Anfangs waren noch viele überzeugt, McGregor würde sich mit dem Tweet nur einen Spaß erlauben. „The Notorious" eben. Doch als dann auch sein Trainer John Kavanagh den Rücktritt indirekt bestätigte—natürlich auch via Tweet—, gab es an der „Echtheit" des McGregor-Rücktritts eigentlich keine Zweifel und Zweifler mehr.

Also begann die Suche nach möglichen Gründen. Will er mit einem Rücktritt seine Position als absoluter Superstar seines Sports ausnutzen, um seinen Vertrag mit der UFC vor dem Rückkampf gegen Nate Diaz bei der UFC 200 neu auszuhandeln? Ein Kampf, der sich anschickte, das wohl größte Event mit der verrücktesten Promotion zu werden, das die MMA-Szene jemals gesehen hat. Natürlich mit McGregor als Schlagzeilen-Magnet. Das wäre dann eine Art Fake-Rücktritt aus Erpressungsgründen. Und sind wir mal ehrlich. Ganz abwegig ist (war?) das Szenario nicht, schließlich ist der Ire bekannt dafür, von Geld gar nicht genug zu bekommen. Auch wenn er sich dafür im Vorfeld von Kämpfen „wie ein Affe im Zoo" von Medienvertretern rumführen lassen muss. McGregor ist nämlich nicht nur ein super Kämpfer, sondern auch ein super Self-Promoter.

Wenn wir seinem Trainer glauben wollen—was wir natürlich nicht machen, weil es ganz offensichtlich ein Scherz war—˛ geht es für ihn in seinen alten Handwerksberuf zurück. Denn auf Facebook schrieb Kavanagh: „Mein Kumpel hat vor einigen Jahren sein erstes Jahr Klempnerausbildung abgeschlossen. Jetzt will er wieder anfangen. Kann jemand weiterhelfen?" Zugegeben, die Vorstellung, dass ein trashtalkender, Lamborghini-fahrender, cashzählender Conor McGregor im Nadelstreifenanzug ein tropfendes Waschbecken repariert, ist schon verdammt lustig. Gehört aber eben auch ins Reich der Märchen.

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Fakt ist: Für den UFC 200 wurde McGregor schon vor dem Rücktritt ausgeschlossen, weil er sich geweigert hatte, Presse-Verpflichtungen in Las Vegas wahrzunehmen. Mehrere Reporter haben gestern Tweets in den Äther gekloppt, in denen sie behaupten, aus sicherer Quelle erfahren zu haben, dass Conor den ganzen Medienzirkus vor dem Diaz-Kampf nicht ertragen würde.

Es wäre eine fast schon komische Wendung bei einem Mann, der für seine Selbstdarstellungs- und Mediengeilheit bekannt ist. Aber andererseits, was wissen wir schon über den Menschen McGregor hinter der Glitzerfassade? Vielleicht ist McGregor auch einfach nur erschöpft. Und genervt, überall, wo er hingeht, Dutzende Mikrofone ins Gesicht gedrückt zu bekommen. Aber verdammt, es fällt schon schwer zu glauben, dass er an all dem Rummel um seine Person, den er stets so genossen und selber kultiviert hat, plötzlich keinen Gefallen mehr findet.

Oder aber es hat mit dem tragischen Tod des portugiesischen MMA-Kämpfers Joao Carvalho zu tun, dessen schicksalhaften Kampf McGregor live als Zuschauer in der Arena erlebt hat. McGregor schrieb über Carvalhos Tod, dass er ihm „das Herz gebrochen" habe. Vielleicht hat er nach dem Kampf für sich beschlossen, dass all das Geld, das man mit seinem Sport verdienen kann (vor allem er als Superstar der Szene), das Risiko möglicher Gesundheitsschäden niemals wettmachen kann.

Oder wir denken viel zu weit und Conor McGregor wollte zurücktreten, solange er noch—zumindest in seiner ursprünglichen Gewichtsklasse—auf dem MMA-Olymp thront. Bevor also das Alter ihn einholt und der unausweichliche Abstieg beginnt.

Und dann wäre da noch ein weiteres heißes Gerücht, das sich wiederum gut mit seiner Showman-Attitüde und seiner Vorliebe für den Duft von Geld decken würde: McGregor schult zum Wrestler um und geht in die WWE. Das könnte auch sein jüngstes Verhalten auf Twitter erklären, wo er jetzt neben der irischen WWE-Kämpferin Becky Lynch mit Shane McMahon und Triple H weiteren Wrestling-Protagonisten folgt.

McGregors Trainer Kavanaugh hat das Gerücht übrigens noch weiter angeheizt, indem er auf Instagram ein Foto der WWE-Legende Jimmy Hart postete.

Egal, was am Ende seine neuen Karrierepläne sind. Vieles spricht dafür, dass es um „The Notorious" nicht still werden wird.