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Harte Checks und harte Fakten – Der VICE Sports Guide zur Eishockey-WM

Lasst euch nicht von dem Asterix-Maskottchen und fehlenden NHL-Stars blenden. Wir erklären euch, warum ihr die Eishockey-WM in Paris und Köln nicht verpassen dürft.
Foto: Imago

Falls du in letzter Zeit irgendwie über Asterix und Obelix mit Schlittschuhen und Eishockeyschlägern gestolpert bist, dann war das keine Werbung für das neueste Abenteuer der Gallier. Nein, die beiden führen lediglich ihren Auftrag als offizielle Maskottchen der Eishockey-WM 2017 aus. Lasst euch nicht vom haarsträubenden Teaser abschrecken. Vom 5. bis zum 21. Mai kreuzen die 16 besten internationalen Teams in Köln und Paris ihre Schläger und spielen um den Weltmeistertitel. Dass das Turnier wegen der jährlichen Austragung regelmäßig in der Kritik steht und an Prestige einbüßen musste, sollte man locker vernachlässigen. Letztendlich bekommen wir als Zuschauer nämlich trotzdem verdammt gute und spannende Eishockey-Action geboten. Das wird dieses Jahr nicht anders sein.

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Um euch perfekt auf die WM vorzubereiten, beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Turnier.

Wer wird das Ding gewinnen?

Nachdem das Eishockey-Mutterland Kanada bereits 2015 und 2016 den WM-Titel nach Hause holen konnte, ist das Team natürlich hungrig auf einen "Three-Peat". Und die Kanadier gelten – eigentlich wie jedes Jahr – als haushohe Favoriten. Aber auch Russland, Tschechien sowie das skandinavischen Eishockey-Schwergewicht Schweden wollen bei der Titeljagd nicht nur ein Wörtchen mitreden. Und dank ihrer gut besetzten Kader werden sie das mit Sicherheit auch tun.

Wer könnte alle überraschen?

Obwohl die USA im Allgemeinen als talentierte Eishockey-Nation gelten, liegt der letzte WM-Titel schon einige Jahre zurück – 57, um genau zu sein. Vielleicht gelingt den US-Boys ja dieses Jahr endlich der große Wurf. Was ihnen in der Abwehr nämlich an Erfahrung fehlt, machen sie im Angriff durch extreme Torgefährlichkeit in Form von Jack Eichel, Johnny Gaudreau und Speed-Wunder Dylan Larkin wieder wett.

Eine weitere Wundertüte ist Finnland. Bereits letztes Jahr überraschten die Finnen mit ihrem Finaleinzug. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob ihnen mit einem vergleichsweise schwachen Kader dieser Coup erneut gelingt.

Kann Deutschland Weltmeister werden?

Obwohl das deutsche Team zu Hause spielt, nimmt es bei der Weltmeisterschaft lediglich eine Außenseiterrolle ein. Und das ist den Verantwortlichen auch bewusst: Sie hoffen auf einen Einzug ins Viertelfinale, alles danach ist ein willkommener Bonus. Die Vorbereitung lief zudem mehr schlecht als recht und man konnte von acht Spielen lediglich drei gewinnen. Wir erinnern uns jedoch gerne ein paar Jahre zurück, als das deutsche Team 2010 bei der Heim-WM – getragen von einer regelrechten Euphorie-Welle – sensationell in das Halbfinale einzog.

New York Islanders-Goalie Thomas Greiss ist bei der WM als Nummer 1 im deutschen Tor gesetzt | Foto: imago/Pressefoto Baumann

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An sich ist der deutsche Kader auch gar nicht mal so schlecht aufgestellt: Neben drei NHL-Spielern (Thomas Greiss im Tor, Dennis Seidenberg in der Abwehr und Tobias Rieder im Angriff) kann die Mannschaft eine gute Mischung aus Erfahrung (Christian Ehrhoff, Moritz Müller oder Felix Schütz) und jungen Talenten (Frederik Tiffels, Konrad Abeltshauser oder Dominik Kahun) vorweisen. Mit diesem Team sollte das gesteckte Ziel auf jeden Fall zu erreichen sein.

Für Leon "The German Gretzky" Draisaitl hält Bundestrainer Marco Sturm übrigens auch noch einen Platz frei. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass die Edmonton Oilers in den noch laufenden NHL-Playoffs alsbald ausscheiden.

Wer werden die Top-Stars des Turniers?

Eine Frage kommt vor den Eishockey-Weltmeisterschaften häufig auf: Warum laufen Superstars wie Sidney Crosby, Alexander Owetschkin oder Patrick Kane nicht für ihr Land auf? Das hat zwei Gründe. Zum einen finden in den USA noch die NHL-Playoffs statt und der Stanley Cup hat für jeden Eishockey-Spieler die höchste Priorität. Zum anderen findet die WM – wie bereits anfangs erwähnt – jedes Jahr statt und ist damit im Gegensatz zu beispielsweise den Olympischen Spielen keine "besondere" Veranstaltung mehr. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass überhaupt keine hochkarätigen Eishockey-Cracks bei den Eishockey-Weltmeisterschaften dabei sind.

Natürlich können die Topfavoriten auch auch dieses Jahr die bekanntesten Namen vorweisen. So befinden sich in den Reihen der Kanadier eine Vielzahl an bewährten NHL-Spielern: Matt Duchene, Wayne Simmonds, Claude Giroux und Marc-Edouard Vlasic sind dabei nur eine kleine Auswahl.

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Philadelphia Flyers-Star Wayne Simmonds will mit seinem körperbetonten Spiel das kanadische Team zum erneuten Titelgewinn führen | Foto: imago/ZUMA Press

Andere Nationen müssen sich in Sachen NHL-Cracks aber ebenfalls nicht hinterm Berg halten. So werden neben den bereits oben erwähnten US-Stars unter anderem auch Artemi Panarin, Nikita Kutscherow (beide Russland), Oliver Ekman Larsson, Victor Hedman, William Nylander (alle Schweden), Jakub Voráček (Tschechien) und Sebastian Aho (Finnland) in Köln bzw. Paris die Schlittschuhe schnüren.

Wo werden die Spiele übertragen?

SPORT1 zeigt insgesamt 27 Spiele live im Free-TV – darunter alle Partien mit deutscher Beteiligung sowie die Halbfinale und das Finale. Dazu kommen fünf weitere Live-Übertragungen im SPORT1-Livestream. Aber auch der Streaming-Dienst DAZN überträgt diverse Partien.

Welche Vorrundenspiele sind ein Must-See?

Eigentlich sollte jede Partie, in der die Titelfavoriten aufeinandertreffen, actionreiches und sehenswertes Eishockey bieten. Und klar, es ist auch spannend zu beobachten, wie sich die deutsche Mannschaft schlagen wird. Vor allem die ersten drei Spiele von Christian Ehrhoff und Co. gegen die USA, Schweden und Russland sind direkt echte Bewährungsproben.

Unterm Strich bleibt also zu sagen, dass es sich für jeden Sportinteressierten und auch für Laien definitiv lohnt, die Geschehnisse der Eishockey-WM zu verfolgen. Und wer weiß, vielleicht erleben wir nach 2010 ja ein erneutes Frühlingsmärchen.