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MDR hat einen lächerlichen Grund um Dynamo-Fans Sandmännchen-Figur zu verbieten

Pittiplatsch ist eine beliebte Figur in der ostdeutschen Version vom Sandmann. Dresdner Fans bildeten ihn jahrelang auf ihren Fahnen ab. Jetzt will der MDR das verhindern und sorgt für ein ostdeutsches Politikum.
Foto: Imago

Was ist nur aus dem liebenswerten Pittiplatsch vom Sandmännchen geworden? Mittlerweile starrten die riesigen Augen von dem Kobold „böse und angriffslustig". Mit seinem Dynamo-Dresden-Schal wirke er geradezu „aggressiv". Man erkenne die Figur, die einst für Kinder geschaffen wurde, kaum wieder. Deswegen soll die Fahne mit Pitti schnellst möglich aus dem K-Block verschwinden. Das ist zumindest der Standpunkt des MDR, der die Markenrechte an allen Sandmännchen-Figuren hält und dem der Gesichtsausdruck den Pitti nicht gefällt. Als die Sendeanstalt eine Unterlassungsklage einreichte, war die Entgeisterung im Dresdener Fanlager riesig. Schließlich trage das Sandmännchen als ostdeutsche Kult-Serie aktiv zur Identität und Integrität des sächsischen Vereins bei.

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— Dynamo-Fans München (@MunchenDynamo) August 6, 2016

Komischerweise störte sich die Sendeanstalt—als Nachfolger des DDR-Fernsehens erhielten sie die Rechte an dem Format—nicht an der Darstellung von Schnatterinchen oder dem Sandmännchen. „Während die übrigen Sandmännchen-Figuren wenigstens originalgetreu verwendet werden, wurde Pittiplatsch teilweise so abgewandelt, dass das Gesicht nun böse und angriffslustig erscheint", argumentiert der Sprecher des MDR Sebastian Henne gegenüber Tag24.de. Wenn man sich über das Verbot hinwegsetzt, wären Geldstrafen die Konsequenz.

Die Dynamo-Anhänger waren davon erstmal überrascht. Die Fahne der Provinz Proleten Radeburg gehöre ja nicht erst seit gestern fast schon zum Inventar des Stadions und wurde außerdem schon häufig von den Kameras des MDR eingefangen. Daher ließ eine Reaktion der Fans, die die Fahne nicht einfach so aufgeben wollten, nicht lange auf sich warten: Mit einer Petition versucht man die Fahne und die ostdeutsche Kultur im Stadion zu erhalten. Nach nicht einmal 24 Stunden fand diese bereits über 1200 Fürsprecher. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht bald ein abgetrennter Pittiplatsch-Kopf vor der MDR-Zentrale liegt.