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Fußball

Besiktas-Keeper heult nach 0:4 mitten im Spiel los

Wegen der Inkompetenz seiner Vorderleute, dem geplatzten Traum des Achtelfinals und des 0:4-Pausenrückstand verstehen wir Patricio nur zu gut.

In der Champions League-Gruppe B stand gestern der große Showdown an: Sowohl der SSC Neapel, Benfica Lissabon als auch Besiktas Istanbul hatten noch Chancen auf das Weiterkommen in die K.O.-Runde. Mit Dynamo Kiew hatte die Elf aus der Türkei den vermeintlich einfachsten Gegner vor der Brust—mit einem Sieg wäre das Weiterkommen garantiert gewesen. „Das ist das wichtigste Spiel der Saison. Nicht nur für uns, sondern für alle türkischen Teams. Wir müssen das Duell dominieren, wir wollen gewinnen und nicht auf die anderen Ergebnisse schauen", meinte der siegessichere Besiktas-Trainer Senol Günes vor der Begegnung. Danach war der Tenor seiner Aussagen sicherlich ein anderer. Ob es an der Kälte, den Nerven oder an beidem lag: Das Spiel endete in einem 0:6-Debakel und war nicht nur aus Sicht des Keepers Fabricio zum Heulen.

Bereits nach neun Minuten verteidigte am langen Pfosten niemand Andriy Yarmolenko, der lässig zum 1:0 einnetzen konnte. Ab der 31. Minute zeichnete sich langsam ab, dass das Spiel für den türkischen Meister richtig hässlich werden könnte: Andreas Beck verursachte mit einer Notbremse einen Elfmeter, flog vom Platz und konnte den Jubel über das 2:0 wohl nur noch aus den Katakomben verfolgen. Keine zwei Minuten später stand es wegen eines haarsträubenden Fehlers von Duško Tošić—der beim Spielaufbau rumtrödelte—0:3. Gegen Benfica konnte die Elf aus Istanbul einen solchen Rückstand noch egalisieren. Spätestens als in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein Ball unglücklich ins eigene Tor abgefälscht wurde, war das der Todesstoß für die geschockten schwarzen Adler. Keeper Patricio, der sich bis zu diesem Zeitpunkt wenig vorwerfen konnte, liefen die Tränen wegen seiner Ohnmacht die Blamage zu verhindern, das Gesicht runter.

Am Ende wurde man mit 0:6 und neun Mann—Vincent Aboubakar verabschiedete sich später mit gelb-rot—nach Hause bzw. in die Euopa League geschickt. Der komplette Auftritt war so erbärmlich, dass wir die Tränen des Keepers gut nachvollziehen können. In der Weihnachtszeit darf man dafür ja auch mal empfänglich sein.