Stuttgarter Fans sollen um die Höhe ihrer DFB-Strafe wetten

DFB-Strafen für Vergehen der eigenen Fans sind für die Klubs meist teuer. Aber vor allem ist die Ansetzung der Höhe solch einer Strafzahlung durch das DFB-Sportgericht meist wie ein Besuch im Wettbüro: Das Ergebnis einer Partie kann keiner vorher vorausahnen. Es gibt nämlich keinen einheitlichen Strafenkatalog für das Abbrennen von Pyrotechnik oder das Werfen von Gegenständen. Die Fans der Stuttgarter Kickers schufen daher eine originelle und besonders humorvolle Aktion, um die DFB-Strafen zu kritisieren und dem eigenen Klub auch noch zu helfen.

Wegen einer Pyroshow seiner Fans beim Auswärtsspiel bei Eintracht Trier wird der DFB für die Stuttgarter Kickers eine Geldstrafe verhängen. „Da man davor nicht abschätzen kann, wie hoch die DFB-Strafe wird, können wir aktuell nicht sagen, wie viel Geld wir zusammenbekommen müssen, um die 'Pyrostrafe' zu deckeln", schrieb die Fanabteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi) auf ihrer Facebook-Seite. Die Fans hatten aber eine Idee: Anhänger der Kickers können nun tippen, wie hoch die Summe der Strafe am Ende sein wird. Das soll dem Verein zu Gute kommen: Zwei Drittel der eingenommenen Tippgelder sollen für die Bezahlung der DFB-Strafe verwendet werden und das restliche Drittel soll der Fan gewinnen, der die tatsächliche Summe der DFB-Strafe getippt hat.

Die Fanabteilung selbst mache dies, weil sie um die „kritische finanzielle Situation bei den Kickers" wisse und nicht, weil sie für das Abbrennen der Pyrotechnik verantwortlich ist. „Bitte bedenkt auch, dass die Initiatoren dieses Tippspiels nicht verantwortlich für die Pyroaktion in Trier sind, neben dem finanziellen Aspekt wollen wir dadurch auch auf die Unverhältnismäßig- und Sinnlosigkeit der DFB-Strafen aufmerksam machen", heißt es in ihrem Text. Da der 0815-Fußballfan ja gerne Mal tippt, gab es für die geplante Aktion bisher positive Resonanz. Die Kickers-Tipper wissen schließlich: „Glück im Spiel—Geld für die Kickers". Und vielleicht hört man ja auch beim DFB von der spöttischen Aktion für ihren fehlenden Strafenkatalog.