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intergalaktische mottofahrt

Hartlepools Stormtrooper sind 600 Kilometer für ein 0:5 gefahren

Respekt an diese Krieger. Leider konnte es ihnen die Mannschaft nicht danken.

Im Fußball und für das Spiel, wie wir es lieben, gibt es eine besonders elementare Personalie, den Auswärtsfahrer. In der Regel sind sie tief mit dem Verein verwurzelt, schätzen Loyalität und Lokalität über alles und sind bereit durch das ganze Land zu reisen, um ihren Verein spielen zu sehen. Die Zeit auf den teilweise stundenlangen Bus- und Zugfahrten schaffen sie, allein durch frenetische Fangesängen und den Konsum von warmem Dosenbier totzuschlagen.

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Hartlepool United spielt in der vierten englischen Liga, doch auch sie verfügen über eine nicht gerade geringe Anzahl dieser Individuen. Und weil eine einfache Fahrt ins über 600 Kilometer entfernte Plymouth zu langweilig ist, haben sie sich etwas Besonderes ausgedacht. Aus einer Mischung aus Frustration über ihre schlechte Chancenverwertung und Anlehnung an den „Stars Wars"-Day, kleideten sich die Fans in Stormtrooper-Anzügen, nicht nur einzelne „Star Wars"-Nerds, sondern der ganze Auswärtsmob.

Hartlepool fans going to Plymouth as stormtroopers, in honour of their team not being able to get a shot on target pic.twitter.com/wsbswWp7SV
— Enough Of That Now (@AndyGilder) May 7, 2016

Spätestens als die Meute jedoch abfahrbereit am Bahnhof stand, wurde den meisten wohl klar: diese geniale Idee hat einen entscheidenden Haken. Wie soll man mit den Anzügen pissen gehen? Haben die Stormtrooper-Anzüge einen Schlitz, muss man sie komplett ausziehen oder kann man den kleinen Freund irgendwie anders befreien? Falls man sich für die einfachste Art, „einfach laufen lassen" entscheiden sollte, wie hoch wären die Reinigungskosten für das galaktische Outfit? Alles Fragen, die auf einer stundenlangen Zugfahrt definitiv beantwortet werden mussten. Neben den Problemen, das Bier loszuwerden, wurde allerdings auch der Konsum extrem erschwert.

Not easy having a drink as one of the — BernadetteMalcolmson (@m155_bem)7. Mai 2016

Doch die Stormtrooper ließen sich nicht unterkriegen und schafften die Reise nach Plymouth. Die gemeinsamen Probleme haben die Fans von Hartlepool noch enger zusammen geschweißt. Genau auf diese Art werden Auswärtsfahrer zu dem was sie sind und der Fußball so interessant. Umso beeindruckender wird die Auswärtsfahrt, wenn man bedenkt, dass Hartlepool im Niemandsland der Tabelle steckt.

Im Endeffekt wurde das Spiel in Plymouth zur Randnotiz und das war auch besser so, denn es ging mit 5:0 verloren. Nach dem Spiel machen die Fans der Heimmannschaft vereinzelt Fotos mit den ungewöhnlichen Gästen. Dabei kommt viel Anerkennung durch, Anerkennung die lange Auswärtsfahrt so geschlossen anzutreten, um ihren Verein zu unterstützen. Die Fans von Hartlepool besorgen sich derweil noch etwas zu Trinken, schließlich haben sie eine weitere 600-kilometerlange Fahrt vor sich. Und sie werden sich wieder die Frage stellen, wohin mit dem ganzen Bier.